Einige von ihnen haben schon zugesperrt, im Landkreis Lichtenfels werden aber gerade noch die letzten Pikse verteilt. Petra Strohmer arbeitet im medizinischen Bereich und holt sich ihre vierte Impfung ab. Sie bekommt eine der letzten Spritzen gegen das Coronavirus im Lichtenfelser Impfzentrum. Wie in ganz Bayern wird auch hier das Impfzentrum – in diesem Fall am kommenden Freitag – endgültig schließen. Dann übernehmen die Hausärzte die Corona-Impfungen.
Impfzentrum Lichtenfels: 100.000 Corona-Impfungen in zwei Jahren
In den vergangenen Wochen kamen nur noch vereinzelt Menschen ins Impfzentrum nach Lichtenfels, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Größtenteils wurden Auffrischungsimpfungen gegeben. Rund 300 Spritzen waren es im Dezember, sagt der Leiter des Impfzentrums, Jürgen Murmann. Zum Vergleich: In Spitzenzeiten wurden hier mehr als 800 Menschen geimpft – pro Tag. Auf mehr als 100.000 Impfungen kommt das Impfzentrum in Lichtenfels in den vergangenen zwei Jahren.

Im Kühlschrank übriggebliebene Corona-Impfdosen werden vom Impfzentrum Lichtenfels an Hausärzte weitergegeben. (Symbolbild)
Für den sechstkleinsten Landkreis in Bayern klingt das alles nach beachtlichen Zahlen. Eine Einordnung respektive eine Übersicht über die Impfquoten der einzelnen Städte und Landkreise in Bayern ist allerdings schwer zu ermitteln. Nur so viel: Der Landkreis Lichtenfels war schon zu Beginn des Jahres stolz auf seine Impfquote. Mehr als 80 Prozent hatten hier statistisch gesehen als vollständig geimpft gegolten.
- Zum Artikel: Trügerische Impfquote – Kommunen tappen im Dunklen
In Lichtenfels durfte sich jeder einen Piks abholen
Dass die Impfquote im Landkreis Lichtenfels vergleichsweise hoch sei, habe auch damit zu tun, dass hier kein Unterschied gemacht wurde, woher die Menschen kamen: "Unsere Philosophie war: Jede Spritze zählt", sagt Landrat Christian Meißner (CSU). Damit habe er sich auch Ärger bei vielen Landräten der Nachbarlandkreise eingehandelt, denn hier wurde oft streng nach Wohnort geimpft. Unterm Strich sei es wichtig gewesen, so schnell und so viele Menschen wie möglich zu impfen und das sei gelungen.

Impfzentrum in Lichtenfels
Ärzte und Mitarbeiter kamen im Impfzentrum Lichtenfels oft an ihre Grenzen, sagt unterdessen Impfzentrumleiter Murmann. Sein Team habe alles gegeben und oft bis in die Nacht hinein geimpft, auch am Wochenende. Gut 50 Ärztinnen und Ärzte seien während der vergangenen Monate im Einsatz gewesen, größtenteils neben ihrer normalen Arbeit.
Personal bekommt Jobangebot, Impfstoff kommt zum Hausarzt
Das Lichtenfelser Impfzentrum ist eine Immobilie des Landkreises. Künftig werden hier statt Ärzten Beamte arbeiten. Vielen Angestellten des Impfzentrums hat der Landkreis inzwischen andere Jobs angeboten. Die verbleibenden Impfdosen, die aktuell noch im Kühlschrank lagern, werden an die Hausärzte weitergegeben. Sie sind es auch, die in den kommenden Wochen und Monaten die Corona-Impfungen übernehmen sollen.
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