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Deutsch-tschechische Grenze

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Beziehung von Tschechien zur Oberpfalz: Es gibt noch Baustellen

Auf einer Konferenz wird seit heute diskutiert, wie es um die oberpfälzisch-tschechische Zusammenarbeit steht. Das Zwischenfazit: Vieles läuft bereits sehr gut, aber es gibt noch einige Baustellen. Die größte Barriere ist aber weiterhin die Sprache.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Ein grenzüberschreitender Nahverkehr, grenzüberschreitendes Marketing und vor allem Sprachförderung sollen die Oberpfalz und Tschechien noch näher zusammen bringen. Das sind die Ergebnisse einer Studie, die das Oberpfalz Marketing im vergangenen Jahr erarbeitet und heute bei einer Konferenz in Weiden vorgestellt hat. 

Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft

Die Zusammenarbeit befindet sich auf einem guten Niveau, attestierte ein Entwicklungsgutachten des bayerischen Heimatministeriums und des tschechischen Ministeriums für Regionale Entwicklung im Jahr 2015. Dennoch sei das Potenzial erst ansatzweise ausgeschöpft. 

Füracker: Guter Ist-Zustand

Die Konferenz heute und die Studie von Oberpfalz Marketing ist eine Folge des Entwicklungsgutachtens. Bayerns Staatssekretär für Heimat und Finanzen, Albert Füracker (CSU), bestätigte heute einen guten Ist-Stand der Zusammenarbeit mit Tschechien. Dennoch könne man nie genug tun, der Prozess könne nie ein Ende finden, so Füracker. 

"Wir haben in allen Bereichen noch große Aufgaben vor uns." Albert Füracker

In den letzten Jahren sei man aber signifikant voran gekommen. Die Zusammenarbeit der Hochschulen soll langfristig ein Glanzstück werden, so Füracker. 

Mehr Durchmischung gewünscht

Der Regierungspräsident der Region Pilsen Josef Bernard wünscht sich eine bessere Bahnverbindung von Prag nach München, die noch wie vor 100 Jahren sei. Zudem sieht er die Dörfer auf beiden Seiten entlang der Grenze aussterben. Er wünscht sich mehr gemischte Familien zwischen Oberpfälzern und Tschechen und Dörfer entlang der Grenze, in dem nur gemischte Familien leben. Auch den Fachkräftemangel könnte man gemeinsam angehen, so Bernard. 

Alle Politiker bestätigen, dass die Sprache nach wie vor eine große Barriere ist. Wirtschaftlich profitiere Tschechien von der Zusammenarbeit mit Bayern. Und auch Bayern profitiert von der Arbeitskraft der Tschechen. Im Landkreis Tirschenreuth ist zum Beispiel jeder siebte Arbeitnehmer ein Tscheche, der einpendelt. Im Landkreis Cham liegt die Zahl noch höher.