Ob der Fahrer seinen Irrtum bemerkt hat oder eingeschlafen ist, sollen die weiteren Ermittlungen zeigen. Auf jeden Fall stand der Kleinlaster quer zur Fahrbahn und daraufhin kam es zu einem Unfall. In der Dunkelheit war der Transporter mit dunkelblauer Plane schwer zu erkennen und stand anscheinend quer über zwei Fahrstreifen. Ein 49-jähriger aus dem Landkreis Miesbach konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen. Ein nachfolgender 59-jähriger Autofahrer aus Rosenheim prallte jedoch in den Kleinlaster.
Autobahn mit Parkplatz verwechselt
Das mit fünf Personen voll besetzte Fahrzeug wurde bei dem Aufprall stark beschädigt, ein Insasse erlitt leichte Verletzungen. Anscheinend hatte der stark betrunkene Fahrer die Autobahn mit einem Parkplatz verwechselt. Der Atemalkoholtest bei dem 34-jährige polnischen Fahrer ergab einen Wert von 2,58 Promille.
Unterwegs als Geisterfahrer
Der Pole musste seinen Führerschein sofort abgeben und wurde zur Blutentnahme und anschließender Ausnüchterung mit auf die Polizeidienststelle genommen. Am Sonntagvormittag wurde er von den Beamten vernommen. Laut einem Sprecher der Autobahnpolizei Holzkirchen wird vermutet, dass er gewesen war. Wenige Minuten vor dem Unfall meldeten mehrere Autofahrer auf der A 99, der Ostumfahrung München, einen Falschfahrer, welcher zwischen Haar und dem Autobahnkreuz München-Süd auf der Richtungsfahrbahn Salzburg in entgegengesetzter Richtung fuhr. Hierbei soll es sich nach Zeugenaussagen um den gleichen Klein-Lkw mit Planen-Aufbau und polnischen Kennzeichen gehandelt haben.
Sachschaden: 20.000 Euro
Den 34-jährigen Polen erwartet nun ein Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässiger Körperverletzung. Laut Polizei entstand ein Sachschaden von rund 20.000 Euro. Da die Fahrbahn im Bereich der Kollisionsstelle durch Fahrzeugteile und auslaufende Motorflüssigkeitens Öl stark verunreinigt war, musste die Autobahn in Richtung Salzburg für eine Stunde komplett gesperrt werden.
U-Haft wegen Fluchtgefahr
Erst am Freitag fiel den Beamten auf der A8 ein 35-jähriger ukrainischer LKW-Fahrer förmlich aus dem Fahrerhaus entgegen. Der Fahrer war in Schlangenlinien im Baustellenbereich der A93 bei Rosenheim unterwegs streifte seitlich ein Auto und touchierte mehrere Leitplanken. Laut Zeugenberichten schlingerte der LKW über alle drei Fahrstreifen und drohte sogar umzukippen. Ein anschließender Alkoholtest ergab dort ebenfalls einen Wert von über zwei Promille. Der 35-jährige ukrainische Lkw-Fahrer wurde gestern dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Rosenheim vorgeführt. Dieser ordnete auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein die Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr an.