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Unglück auf der Sommerrodelbahn in Pottenstein: Gondeln bleiben im Gewitter stehen, Bergwacht hilft

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Betreiber suchen Ursache für Hexenbesen-Unglück in Pottenstein

Im Fall der bei Gewitter steckengebliebenen Gondeln in Pottenstein hat sich die Betreiberfirma zu Wort gemeldet. Noch stehe die Ursache der dramatischen Panne im sogenannten Hexenbesen nicht fest, so das Unternehmen.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Nach der dramatischen Panne im sogenannten Hexenbesen an der Sommerrodelbahn in Pottenstein (Lkr. Bayreuth) hat sich die Betreiberfirma zu Wort gemeldet. Susanne Möller, die Geschäftsführerin der Wiegand Erlebnisberge GmbH, sagte dem Bayerischen Rundfunk, dass die Ursache noch nicht feststehe.

Automatische Bremsung funktionierte nicht

Sie schilderte, wie sich das Unglück auf der Sommerrodelbahn in Pottenstein nach ihrem Wissensstand zugetragen hat. Mehrere Personen waren in Gondeln festgesteckt und mussten von der Bergwacht befreit werden. Der Betriebsleiter habe den Zugang zum Hexenkessel am späten Sonntagnachmittag wegen eines aufziehenden Gewitters gesperrt. Zu diesem Zeitpunkt waren noch drei Gondeln auf der Bahn. Jede Gondel war mit zwei Personen besetzt.

Die Gondeln schweben beim Hexenkessel an einer Schiene hängend mehrere Meter über dem Boden zu Tal. Laut Möller sei die mittlere Gondel auf die vordere Gondel aufgefahren. "Das darf nicht passieren", so Möller wörtlich. Eine automatische Bremsung hätte dies verhindern müssen.

Vier Gondelfahrer von der Bergwacht abgeseilt

Die beiden Insassen der mittleren Gondel haben beim Aufprall laut Möller Verletzungen an den Knien erlitten. Alle drei Gondeln ließen sich nach dem Aufprall nicht mehr ins Ziel manövrieren. Die Fahrgäste einer Gondel konnten mit Leitern auf den Boden geholt werden. Die anderen beiden Gondeln hingen für Leitern zu hoch. Sie wurden von der Bergwacht Pottenstein evakuiert, die vier Gäste von den Rettern abgeseilt.

Experten sollen Unfallursache klären

Laut Möller kann das Unglück drei Ursachen haben: Entweder gab es einen Blitzeinschlag, der das System außer Kraft gesetzt hat oder einen Bedienfehler. Das sei aber unwahrscheinlich, weil der Automatikbetrieb eingeschaltet war. Die letzte Möglichkeit sei ein Fehler in der Steuerung. Um die Ursache für das Unglück herauszufinden, hat die Betreiberfirma Experten nach Pottenstein geschickt.

Wochenlange Probephase des Hexenbesen vor Unfall

Der Hexenkessel bleibt vorerst außer Betrieb. Die beiden anderen Sommerrodelbahnen desselben Unternehmens in Pottenstein laufen wie üblich weiter. Der Hexenbesen war erst einen Tag vor dem Unglück in Betrieb genommen worden. Eine wochenlange Probephase war vorausgegangen.

Das Unternehmen Wiegand mit Sitz im hessischen Rasdorf betreibt noch zwei weitere Hexenbesen in Hessen und im Harz. Dort gab es laut Susanne Möller noch keine derartigen Probleme.