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Grafenrheinfeld

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Betreiber stellt Pläne zum Abriss des KKW Grafenhreinfeld vor

Der Leiter des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld, Bernd Kaiser, hat heute die Pläne für den geplanten Rückbau vorgestellt. Beim Abriss des stillgelegten Meilers fallen etwa 20.000 Tonnen Material an. 2035 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Kaiser zufolge müssen rund 19.600 Tonnen Material mit hunderttausenden Einzelzeilen demontiert beziehungsweise abgerissen werden. Bis 2033 sollen alle nötigen Bauteile in den Gebäuden abgebaut sein. Unterschieden wird dabei zwischen Material, das dekontaminiert werden kann, und Material, das dauerhaft radioaktiv strahlt. Bei dem dekontaminierbaren Material werden Oberflächen abgewischt, abgewaschen oder abgefräst, damit Radioaktivität verschwindet.

Halle für radioaktiven Bauschutt soll ab Juli gebaut werden

Die verstrahlten Bauteile – etwa aus dem Primärkreislauf – müssen in ein Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gebracht werden. Für eine rund 100 Meter lange sogenannte Bereitstellungshalle für diese Abfälle soll im Juli Baubeginn sein. 2020 sollen die in luftdichte Container verpackten Abfälle hier gelagert werden, bis die bundesweite Lagerstätte – Schacht Konrad bei Salzgitter – voraussichtlich ab 2027 nutzbar ist. Voraussichtlich bis 2030 soll dann der schwach- und mittelradioaktive Müll vom KKW Grafenrheinfeld dorthin gebracht worden sein.

Verbrauchte Brennelemente bleiben vor Ort im Zwischenlager

Im Augenblick lagern noch 578 abgebrannte Brennelemente im sogenannten Nasslager innerhalb des Reaktors. Unter Wasser werden die letzten verbrauchten Brennelemente noch gekühlt. Diese letzen Brennelemente sollen bis 2020 in 32 Castoren verpackt und dann in das Zwischenlager gebracht werden. Das Atommüllzwischenlager für die abgebrannten Brennelemente wird am Standort bleiben. Dort werden dann 54 Castoren stehen. Das Zwischenlager hat eine Betriebsgenehmigung bis 2046. Ein Endlager für hochradioaktiven Abfall gibt es weltweit noch nicht.

2035 soll nichts mehr vom Kernkraftwerk übrig sein

Noch bis 2033 soll das Kernkraftwerkwerk Grafenrheinfeld mit der Reaktorkuppel und den beiden jeweils 143 Meter hohen Kühltürmen weiterhin weithin sichtbar zu sehen sein. Nach Abbau aller Anlagen im Inneren sollen die Gebäude dann - bis auf das Atommüllzwischenlager - bis 2035 komplett abgerissen werden. Im Juni 2015 war das KKW Grafenrheinfeld nach 33 Betriebsjahren endgültig abgeschaltet worden.