Nach dem Sinken eines Donaufrachters in einer Schleuse in der Oberpfalz rechnen die Behörden mit einer aufwendigen Bergung des Wracks. Ein von der Versicherung des Frachters beauftragter Havariekommissar habe die Arbeit aufgenommen, sagte am Sonntag ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes, das für Donau und Main-Donau-Kanal zuständig ist.
Vorbereitungen zur Bergung laufen
Als nächstes müsse nun ein Unternehmen mit der Bergung beauftragt werden. "Die Bergung kann innerhalb von vier oder fünf Tagen gehen, es kann aber auch vier oder fünf Wochen dauern", meinte der Behördensprecher. Am Montag wurde mit den Vorbereitungen begonnen, zunächst laut Wasser- und Schifffahrtsamt mit dem Absaugen des ausgelaufenen Diesel-Treibstoffs von der Wasseroberfläche.
Am Dienstag sollte dann der der Wasserstand im Schleusenbecken dann langsam abgesenkt werden. Dann können auch erstmals Taucher zum Einsatz kommen, die das Wrack auf dem Grund der Schleuse inspizieren. Ohne den Wasserstand abzusenken, sei das für die Taucher zu riskant, so ein Sprecher.
Schiff soll aus Schleuse gehoben werden
Mit Hilfe der Informationen aus den Tauchgängen soll dann entschieden werden, wie die Bergung ablaufen soll. Geplant war zunächst, das Wrack aus der fast zwölf Meter tiefen Schleuse herauszuheben. Hier müsse aber zunächst geschaut werden, welches Unternehmen für diesen Auftrag die notwendigen Maschinen und auch Zeit habe, erklärte der Sprecher des Schifffahrtsamts bereits am Wochenende.
Schiffsbesatzung leicht verletzt
Das 85 Meter lange und mit 1.100 Tonnen Eisenerz beladene Güterschiff war am Freitagnachmittag in der Schleuse Geisling in Wörth im Landkreis Regensburg untergegangen. Vermutlich war der Frachter auseinandergebrochen. Die beiden Besatzungsmitglieder, der 61 Jahre alte Kapitän und sein 64 Jahre alter Steuermann, konnten sich über die Notleitern der Schleuse retten, wurden allerdings verletzt.
Umwelt kommt glimpflich davon
Zumindest ein Teil des Diesel-Treibstoffs des Schiffes gelangte bei der Havarie in das Donauwasser. Da die Schleuse aber geschlossen war, geriet der Kraftstoff nicht weiter in den Fluss. Wie ein Polizeisprecher am Sonntag erläuterte, gebe es bislang keine Erkenntnisse über eine Umweltgefährdung.
Schifffahrt nur wenig beeinträchtigt
Durch die blockierte Donauschleuse ist die Schifffahrt bislang nur geringfügig beeinträchtigt worden, nur zwei Frachter mussten ihre Fahrt unterbrechen.
Bis Ende März hatte die Behörde an verschiedenen Schleusen des Main-Donau-Kanals und der Donau ohnehin Inspektionsarbeiten geplant. In diesem Bereich könne daher für drei Wochen sowieso keine Schifffahrt stattfinden, sagte der Sprecher. Zu Problemen für die Transportwirtschaft komme es daher erst dann, wenn die Bergung des gesunkenen Schiffes und der Ladung länger als drei Wochen dauere.

Von dem havariertem Frachter ist nichts mehr zu sehen.
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