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Beerdigung eines Flüchtlings: Kritik an medizinischer Versorgung

In Hutthurm wird heute Lamin aus Sierra Leone beigesetzt. Der Flüchtling starb am 1. März im Klinikum Passau, nachdem er unter Hepatitis gelitten hatte. Der Verein "Matteo" kritisiert Lamins Unterbringung im Transitzentrum Deggendorf.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Bei der Beerdigung auf dem Gemeindefriedhof Hutthurm werden laut "Matteo - Kirche und Asyl e.V." rund 100 Freunde, Helfer und Flüchtlinge aus Deggendorf und Passau erwartet. Der Verein, der sich für die Flüchtlingshilfe einsetzt, kritisiert, dass der Afrikaner im Transitzentrum Deggendorf nicht ausreichend medizinisch behandelt wurde.

Krank nach Italien geschickt

Lamin (20) kam im Dezember 2016 erstmals nach Deutschland. Im Transitlager Deggendorf wurde er im Januar 2017 bei einer Untersuchung positiv auf Hepatitis B und C getestet. "Matteo" zufolge wurde der junge Mann nach Italien abgeschoben. Nachdem sich sein medizinischer Zustand dort offenbar verschlechtert hatte, kehrte Lamin im Herbst vergangenen Jahres nach Deutschland zurück.

Im Klinikum Passau medizinisch versorgt

Anfang Januar wurde er im Klinikum Passau zur Behandlung aufgenommen, wo Ärzte ein fortgeschrittenes Leberkarzinom mit Metastasen in der Wirbelsäule feststellten. Im Klinikum sei er dort "sehr fürsorglich" versorgt worden - ein erneuter Versuch der Abschiebung wurde verhindert, sagt Theo Reichel, Geschäftsführer des Vereins und ehemaliger Beauftragter für Kirchenasyl und Migrationsfragen der evangelischen Kirche in Bayern, auf BR-Nachfrage.

"Matteo" fordert unter anderem die Etablierung einer ausreichenden medizinischen Betreuung in Deggendorf und anderen Lagern und die Untersuchung des Falles Lamin.

Eine Antwort der Pressestelle des BAMF in Nürnberg auf Anfrage des BR steht noch aus.