Sanne Kurz ist derzeit in ganz Bayern unterwegs. Die Landtagsabgeordnete ist kulturpolitische Sprecherin der Grünen und sucht den direkten Dialog mit Betreibern von Nachtclubs, Bars und Veranstaltungsmanagern. Gemeinsam mit Parteikollege Tim Pargent, finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, und Vertretern der Event-Szene hat sie in Bayreuth über den aktuellen Zustand der Branche gesprochen.
"Durch das Schließen sämtlicher Etablissements hören die Menschen nicht auf, sich zu treffen – im Gegenteil: Die Aktivität verlagert sich in den völlig unkontrollierbaren Privatraum, in dem dann größtenteils auch keinerlei Hygienemaßnahmen mehr umgesetzt werden." Sanne Kurz, Landtagsabgeordnete
Kurz glaubt, dass bei privaten Partys eine weitaus größere Infektionsgefahr bestehe, als wenn der kulturelle Raum unter professionellen und streng kontrollierten Bedingungen wieder öffnen würde.
Wegen Corona: Nachtclub-Betreiber fühlen sich als Sündenbock
Diese Meinung teilten auch die Bayreuther Vertreter bei der Gesprächsrunde in einem Bayreuther Nachtclub. Sie fühlen sich – trotz gut umgesetzter Hygienemaßnahmen – als Sündenbock. Eine Sperrstunde ab 21 Uhr sei eine Katastrophe und mache alle getroffenen Vorkehrungen zunichte.
Grüne wollen Betreiber aus der Krise helfen
Anfang Oktober hatte die Bundestagsfraktion der Grünen einen "10-Punkte-Plan zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft" veröffentlicht. Auch ein bayerisches Förderprogramm für Kulturschaffende wurde aufgelegt, profitiert habe die Veranstaltungsbranche davon aber nicht, so Pargent. Die Stimmung bleibt demnach auch in Bayreuth angespannt. Die momentane Situation käme einem Berufsverbot gleich, so der Tenor.
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