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BayernTrend zu Corona - April 2020

Ministerpräsident Söder ist bei den Bayern so beliebt wie nie zuvor. 94 Prozent der Bayern sind mit seiner Arbeit in der Corona-Krise zufrieden. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins Kontrovers.

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Ministerpräsident Markus Söder ist bei den Bayern so beliebt wie nie zuvor. 94 Prozent der Menschen im Freistaat zeigen sich mit seiner Arbeit in der Corona-Krise zufrieden oder sehr zufrieden. Dies ergibt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins Kontrovers. Davon profitiert auch die CSU. Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl, käme sie auf 49 Prozent. Auch die SPD gewinnt mit 10 Prozent an Zustimmung. Alle anderen Parteien verzeichnen Verluste.

Sehr große Zufriedenheit mit Corona-Krisenmanagement der Staatsregierung

Das Krisenmanagement der bayerischen Staatsregierung findet in der Bevölkerung eine ausgesprochen hohe Akzeptanz. Neun von zehn Wahlberechtigten in Bayern (89 Prozent) sind laut der Umfrage sehr zufrieden (36 Prozent) oder zufrieden (53 Prozent) mit dem Regierungshandeln in der Corona-Krise. Dabei stehen nicht nur die Anhänger der CSU geschlossen hinter dem Kurs der Staatsregierung (98 Prozent). Eine breite Mehrheit der Anhänger aller anderen Parteien (Grüne: 94 Prozent; SPD: 91 Prozent; Freie Wähler: 83 Prozent) zeigt derzeit außergewöhnlich hohe Unterstützung für den Kurs der Regierung. Geringer ist die Zustimmung nur bei der AfD mit 74 Prozent. Damit schneidet die bayerische Staatsregierung im Vergleich zur Bundesregierung besser ab: Deutschlandweit sind 72 Prozent mit dem Handeln der Bundesregierung zufrieden.

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Das Krisenmanagement der bayerischen Staatsregierung findet in der Bevölkerung eine ausgesprochen hohe Akzeptanz.

Mehrheit für Beibehaltung der Kontakteinschränkung

Regierungspolitiker haben bereits angedeutet, dass auch nach den Osterferien Kontaktbeschränkungen gelten werden. Eine Mehrheit der Bayern (55 Prozent) befürwortet, dass diese Maßnahmen nicht gelockert werden. Nur 32 Prozent sind für eine Lockerung nach dem 19. April. Die Zustimmung zur Beibehaltung der Kontaktbeschränkungen ist in allen Altersgruppen groß.

Bayern blicken zuversichtlich in die Zukunft

Die hohe Zufriedenheit mit dem Regierungshandeln kann auch erklären, dass die Menschen im Freistaat trotz Corona-Krise weiterhin sehr zuversichtlich sind. 66 Prozent der Befragten geben an, dass die Verhältnisse in Bayern eher Anlass zur Zuversicht geben, 29 Prozent sehen eher Anlass zur Beunruhigung. Damit sind die Menschen in Bayern deutlich optimistischer als der Bundesdurchschnitt. Deutschlandweit zeigen sich nur 44 Prozent zuversichtlich, 51 Prozent sehen in den Verhältnissen in Deutschland eher Anlass zur Beunruhigung.

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66 Prozent der Befragten geben an, dass die Verhältnisse in Bayern eher Anlass zur Zuversicht geben.

Ministerpräsident Markus Söder mit neuem Allzeithoch

Die hohe Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Regierung fußt insbesondere auf dem Handeln des Ministerpräsidenten, der in der Corona-Krise besonders im Blickpunkt steht. Markus Söder kann sein Ansehen gegenüber der letzten Umfrage im Januar 2020 um 27 Prozentpunkte auf 94 Prozent verbessern und erhält damit einen Rückhalt wie kein Bundes- oder Landespolitiker zuvor im ARD-DeutschlandTrend oder in Erhebungen in den Bundesländern. Mit diesem Zufriedenheitswert übertrifft er auch den bisher in Bayern jemals gemessenen Höchstwert von Edmund Stoiber aus dem September 2003 (75 Prozent).

In besonderer Verantwortung stehen im Moment auch weitere Kabinettsmitglieder: Mit der Arbeit von CSU-Innenminister Joachim Herrmann sind 60 Prozent der Befragten zufrieden, mit der von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) 57 Prozent (+7 im Vergleich zu Januar). Bei CSU-Gesundheitsministerin Melanie Huml geben 38 Prozent der Befragten ein positives Urteil ab. Dieser im Vergleich niedrige Wert erklärt sich auch mit der geringen Bekanntheit der Politikerin: 44 Prozent der Befragten geben an, Huml nicht zu kennen bzw. kein Urteil über ihre Arbeit abgeben zu können.

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Markus Söder kann sein Ansehen gegenüber der letzten Umfrage im Januar 2020 um 27 Prozentpunkte auf 94 Prozent verbessern.

Sonntagsfrage: CSU so gut wie zuletzt im Januar 2014

Die große Unterstützung für Staatsregierung und Ministerpräsident spiegelt sich auch in der politischen Stimmung. Die CSU legt in der Sonntagsfrage im Vergleich zum Januar um 13 Punkte auf 49 Prozent zu. Sie erreicht damit einen Wählerrückhalt wie zuletzt im Januar 2014.

Allen anderen Parteien fällt es schwer, sich in der Corona-Krise zu profilieren – auch dem kleineren Koalitionspartner. Die Freien Wähler hätten mit einem Minus von zwei Punkten gegenüber Januar aktuell 8 Prozent in Aussicht. Noch deutlicher verlieren die Grünen, die mit 17 Prozent ihren Rekordwert aus dem Januar deutlich verfehlen würden (-8). Auch die AfD muss Einbußen hinnehmen und fällt auf derzeit 6 Prozent (-4), das ist der niedrigste Wert im BayernTrend seit Januar 2015. Verbessern könnte sich hingegen die SPD, die mit 10 Prozent (+3) erstmals seit Oktober 2018 wieder im zweistelligen Bereich landet. Die Linke würde unverändert zum Januar mit 3 Prozent an der Mandatsschwelle scheitern. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 7 Prozent, darunter auch die FDP. Ein genauer Wert lässt sich für die Liberalen aus statistischen Gründen nicht ausweisen, weil sie unter 3 Prozent liegen. Damit bestätigt Bayern den Bundestrend, auch im aktuellen ARD DeutschlandTrend kommt die FDP nur auf 5 Prozent.

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den späteren Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Die Wähler legen sich immer mehr kurzfristig vor einer Wahl fest.

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Die CSU legt in der Sonntagsfrage im Vergleich zum Januar um 13 Punkte auf 49 Prozent zu.

Sorgenmonitor: Knapp drei Viertel fürchten um die ökonomische Lage im Land

71 Prozent der Bürger sorgen sich, dass die Auswirkungen der Pandemie die wirtschaftliche Situation in Bayern verschlechtern wird.

Um die persönliche wirtschaftliche Lage macht sich die Mehrheit der Bayern aber noch keine ernsthaften Sorgen. Nur drei von zehn (30 Prozent) befürchten, dass sich ihre persönliche wirtschaftliche Lage in Folge der Corona Krise verschlechtern wird. Dabei ist die Sorge vor den Auswirkungen auf die eigene ökonomische Situation unter Bürgern im erwerbsfähigen Alter bis 64 Jahre wie erwartet weiter verbreitet als unter älteren. Den Verlust des Arbeitsplatzes befürchtet aktuell jeder Achte (12 Prozent), ebenso viele äußern die Sorge, dass wichtige Güter des täglichen Bedarfs knapp werden könnten (12 Prozent).

Trotz des insgesamt großen Vertrauens in die Staatsregierung sind vier von zehn Bayern besorgt, dass Freiheitsrechte wegen der Pandemie längerfristig eingeschränkt sein könnten (38 Prozent).

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71 Prozent der Bürger sorgen sich, dass die Auswirkungen der Pandemie die wirtschaftliche Situation in Bayern verschlechtern wird.

Großes Vertrauen in das Gesundheitssystem

Aktuell sorgen sich 42 Prozent der Bürger in Bayern, dass sie selbst oder Mitglieder ihrer Familie sich mit dem Corona Virus infizieren könnten. Gleichzeitig ist das Vertrauen in das bayerische Gesundheitssystem hoch. Gut vier Fünftel (84 Prozent) haben sehr großes oder großes Vertrauen, dass die Gesundheitseinrichtungen und Ärzte in Bayern die Corona Epidemie bewältigen können. Damit fällt das Vertrauen in die medizinische Versorgung in Bayern noch etwas höher aus als in Deutschland insgesamt.

Dennoch bestehen bei drei von zehn Zweifel an den vorhandenen Behandlungskapazitäten. 34 Prozent verleihen ihrer Sorge Ausdruck, dass nicht jeder Erkrankte angemessen versorgt werden kann.

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Aktuell sorgen sich 42 Prozent der Bürger in Bayern, dass sie selbst oder Mitglieder ihrer Familie sich mit dem Corona Virus infizieren könnten.

Studieninformationen:

Für die Umfrage wurden von Infratest dimap im Zeitraum von 2. bis 6. April 2020 1.003 Wahlberechtigte in Bayern telefonisch interviewt. Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl. Fehlertoleranz: 1,4 bis 3,1 Prozentpunkte.