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Der Sonntags-Stammtisch im BR

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Uekermann fordert Rückbesinnung der SPD

Uekermann fordert Rückbesinnung der SPD

Um aus dem Umfragetief zu kommen, muss die SPD wieder ihre eigenen Themen setzen, fordert Johanna Uekermann, stellvertretende Vorsitzende der BayernSPD. Sie sagte am Sonntags-Stammtisch im BR Fernsehen, man müsse den "anderen auf die Füße steigen".

Über dieses Thema berichtet: Der Sonntags-Stammtisch am .

"Da muss ich erstmal einen Schluck trinken", sagt Johanna Uekermann, als es am BR Sonntags-Stammtisch um das Umfragedebakel der SPD im aktuellen Kontrovers BayernTrend geht. Die Zahlen sind schwer zu verdauen: Aktuell liegt die SPD bei 12 Prozent in Bayern, seit der letzten Umfrage im Januar ist die SPD nochmals um vier Prozentpunkte gefallen und liegt nun gleichauf mit der AfD. Die stellvertretende Vorsitzende der BayernSPD nennt das Ergebnis dann auch "wirklich bitter".

"Konsens-Suppe" als Problem der SPD

Als Hauptgrund für das schlechte Abschneiden sieht Uekermann die derzeitige Politik der SPD auf Bundesebene. Die SPD müsse wieder ihre eigenen Themen setzen und sich klar von CDU/CSU abgrenzen.

"Es wird alles nur als Konsens-Suppe wahrgenommen. Das ist halt die Große Koalition. Die SPD traut sich gar nicht, denen mal auf die Füße zu steigen. Aber: Wenn man wahrgenommen werden will, dann muss man anderen auch mal auf die Füße steigen." Johanna Uekermann, SPD

Uekermann hatte sich bereits vor der Bundestagswahl gegen eine Große Koalition ausgesprochen, damals war sie noch Bundesvorsitzende der Jusos.

Rückbesinnung auf Kernthemen zur Landtagswahl

Mit Blick auf die Landtagswahl fordert sie eine Rückbesinnung. Statt um Polizeiaufgabengesetz oder Psychisch-Kranken-Hilfegesetz solle es in Zukunft wieder mehr um die Kernthemen der SPD gehen:

"Wohnungsbau, soziale Ungleichheit, das sind normalerweise unsere Themen. Bayern geht es gut, aber hier gibt es trotzdem Kinder, die in Armut aufwachsen. Das wird die Herausforderung der nächsten Wochen, unsere Themen wieder zu setzen." Johanna Uekermann, SPD

Auch die Digitalisierung in der Arbeitswelt sei ein solches Thema. Gleichzeitig räumte sie in Bezug auf diese komplexen Themenbereiche ein: "Sie haben Recht, wir haben da keine klare Antwort, weil es da keine klare Antwort gibt."

Lob für Natascha Kohnen

Im BayernTrend hatte vor allem Natascha Kohnen, die Vorsitzende der SPD in Bayern schlecht abgeschnitten. Von Johanna Uekermann bekam sie am BR Sonntags-Stammtisch Rückendeckung. Die SPD schaffe es mit Kohnen in Bayern, sich zu erneuern.

"Was ich an Kohnen gut finde: sie macht keine Symbolpolitik oder Schaufensterpolitik. Und wir machen wieder effizienter Politik." Johanna Uekermann, SPD

Ob diese "effizientere Politik" auch bei den Wählerinnen und Wählern ankommt, werden die nächsten Umfragen zeigen.