Der Niedrigwasser-Lagebericht des Bayerischen Landesamtes für Umwelt zeigt das Problem deutlich: 60 Prozent der Grundwasser-Messstellen in der Nähe der Wasseroberfläche im Freistaat weisen demnach niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf.
Im tieferen Grundwasser zeigen sogar 73 Prozent der Messstellen diese Niedrigwassersituation. An einigen Seen im Süden des Freistaats sind niedrige und zum Teil sehr niedrige Wasserstände zu verzeichnen. Schuld daran ist die anhaltende Hitze.
Kaum noch Sauerstoff in Donau und Main
Die ökologische Situation in den bayerischen Fließgewässern ist inzwischen allgemein angespannt. An den beiden großen Flüssen Donau und Main werden zum Teil sehr niedrige Sauerstoffgehalte gemessen. Für den Main wurde vor wenigen Tagen eine entsprechende Warnung ausgegeben.
Umweltamt Ingolstadt ermahnt Fluss-Anwohner
Der extrem heiße Sommer zieht bereits erste Folgen nach sich. In Ingolstadt entnehmen Anwohner bei Hitze verstärkt Wasser aus der Schutter, einem Nebenarm der Donau. Dagegen schreitet nun das Umweltamt ein.
Wer Wasser in größeren Mengen aus einem kleinen Bach entnehmen will, braucht dafür eine Erlaubnis. Darauf hat das Umweltamt Ingolstadt diese Woche hingewiesen.
Private Pumpen in Bächen sind verboten
Der Grund für den Aufruf: Bei einer Begehung im Juli war Mitarbeitern aufgefallen, dass einige Anwohner Pumpen installiert hatten, um mit dem Wasser aus der Schutter ihre Gärten zu bewässern.
Das ist laut Umweltamt nicht erlaubt – und gerade bei großer Hitze sogar gefährlich. Denn es kann passieren, dass der Wasserpegel im Bach sinkt, was für Fische im und andere Lebewesen am Bach schnell lebensgefährlich wird.
Bis zu 50.000 Euro Strafe
Grundsätzlich darf ein Anwohner Wasser aus einem Fluss schöpfen für den eigenen Bedarf. Er darf also Gießkannen oder Bottiche vollmachen.
Für größere Mengen ist eine Erlaubnis nötig. Das schreibt eine EU-Richtlinie zum Gewässerschutz vor. Die Erlaubnis könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht erteilen, sagte Birgit Müller vom Ingolstädter Umweltamt. Wer dennoch ohne Erlaubnis weiterpumpt, für den wird's teuer: Bis zu 50.000 Euro kann so eine unerlaubte Wasserentnahme kosten.