Junge Frau schaut im Zug aufs Handy
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Bayerns Bahnen hinken Söders WLAN-Versprechen hinterher

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Kritik der FDP: Bayern hinkt beim WLAN in Zügen hinterher

Von funktionierendem WLAN in den Zügen können Bayerns Pendler weiterhin nur träumen - obwohl Ministerpräsident Söder dies eigentlich schon für 2020 für alle Bahnen in Bayern versprochen hatte. Doch der Ausbau kommt nur schleppend voran.

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Weiterhin nur schleppend voran kommt der von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) versprochene flächendeckende WLAN-Ausbau in sämtlichen Bahnen im Freistaat. Statt wie zugesagt seit drei Jahren in allen Zügen Bayerns soll es nun bis zum Ende des Jahres für drei Viertel der Fahrgäste WLAN im Zug verfügbar sein.

Ende 2023 werden drei Viertel der Fahrgäste online arbeiten können

"Derzeit sind 28 Prozent der Fahrzeuge im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Bayern mit WLAN ausgestattet. Bis Ende 2023 werden voraussichtlich 46 Prozent mit WLAN ausgestattet sein", heißt es in einer Antwort des Bauministeriums auf eine Anfrage der FDP im bayerischen Landtag, die der Nachrichtenagentur dpa in München vorliegt. Damit sei dann zum Jahresende für rund 75 Prozent der Fahrgäste WLAN im Zug verfügbar.

FDP: Söders Ausbau-Pläne halten mit der Realität nicht stand

"Söder verspricht ständig das Blaue vom Himmel. Auch beim ÖPNV kann er selbstgesteckte Ziele nicht erreichen. Wie er jemals zu einer 100 Prozent WLAN-Abdeckung kommen will, ist sein gut gehütetes Geheimnis", sagte der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Sebastian Körber. Angesichts des aktuellen Umsetzungsstands und der Geschwindigkeit, mit der die WLAN-Ausstattung erfolge, schwane ihm allerdings nichts Gutes.

Denn im April 2018 hatte Söder in seiner ersten Regierungserklärung als Ministerpräsident wörtlich gesagt: "Wir finanzieren in ganz Bayern die Anschaffung von 2.000 Bussen, 100 Trambahnen sowie 50 U-Bahnen und werden bis 2020 den gesamten ÖPNV mit WLAN ausstatten.

Doch in der Realität würden vor allem die ländlichen Regionen "durch das Schneckentempo der Staatsregierung" und deren Fokussierung auf Ballungsgebiete wie München und Nürnberg weiter ins Hintertreffen geraten. Bayerns Pendler brauchten aber stabile und flächendeckende Netze, insbesondere für das mobile Arbeiten. "Jeder kennt ja seine Funklöcher. Ministerpräsident Söder muss hier endlich liefern und nicht ständig nur ankündigen."

Ministerium: Flächendeckendes WLAN weiterhin Ziel

Eine Ausstattung aller Fahrzeuge im Schienenpersonennahverkehr mit WLAN sei weiterhin Ziel der Staatsregierung, hieß es dazu aus dem Ministerium. Bei allen Neuverträgen sei deshalb die Ausstattung der Fahrzeuge mit WLAN verpflichtend vorgeschrieben. Bei bestehenden Verträgen strebe die Staatsregierung eine Nachrüstung der Fahrzeuge an, damit möglichst bald allen Fahrgästen WLAN zur Verfügung stehe.

Mit Informationen von dpa

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