Die bayerische Staatsregierung startet heute ein neues Projekt mit dem Namen BayernHeim. Die Wohnungsbaugesellschaft soll den Mietmarkt entlasten und zehntausend neue Wohnungen bauen. Die Mietwohnungen sind vor allem für Menschen mit unteren und mittleren Enikommen gedacht.
BayernHeim: Wohnungen für eine halbe Milliarde Euro
Für die BayernHeim nimmt der Ministerpräsident viel Geld in die Hand. Eine halbe Milliarde Euro soll den lange vernachlässigten staatlichen Wohnungsbau wiederbeleben. Bis 2025 sind 10.000 erschwingliche Mietwohnungen geplant.
Fraglich ist allerdings, ob das bereitgestellte Geld reicht. Die Professorin für Städtebau und Raumplanung von der TU München, Sophie Wolfrum, hält das im Bayern2-Interview für unrealistisch: "Wenn die Bayernheim damit in sieben Jahren 10.000 Wohnungen schaffen soll, dann hat sie pro Wohnung 50.000 Euro. Damit kann man keine 10.000 Wohnungen schaffen. Man muss diese 500 Millionen Euro, auch wenn es sich nach viel Geld anhört, als eine Anschubfinanzierung sehen."
Söder hatte Wohnungsbau zur Priorität gemacht
In seiner Regierungserklärung hatte Markus Söder das Bauen zu einer der wichtigsten Aufgaben erklärt, weil der Wohnungsbedarf auch oberster Staatsbedarf sei. Bauministerin Ilse Aigner hatte bei der Kabinettssitzung zur Gründung der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft Bauen als die beste Medizin gegen steigende Mieten und Immobilienpreise bezeichnet.
BayernHeim soll Bauland organisieren
Aufgabe der BayernHeim ist es den Grundstücksbestand des Freistaats auf die Eignung für den Wohnungsbau zu überprüfen, aber auch Bauland zu erwerben. Ein erstes Großprojekt soll auf dem sogenannten McGraw-Gelände in München realisiert werden. Hier sind laut Bauministerium etwa 1.000 Wohnungen für Erzieher, Pfleger oder Polizisten geplant, damit diese sich das Leben in der Landeshauptstadt besser leisten können.
Landtagsopposition wirft Söder Ablenkungsmanöver in Sachen GBW vor
Die Opposition in Bayern fordert schon lange mehr Engagement im Bau preiswerter Wohnungen. Nach dem umstrittenen Verkauf der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft GBW im Jahr 2013 an ein privates Augsburger Immobilien-Unternehmen, sieht die Opposition in der Wohnungsbauinitiative des Ministerpräsidenten aber auch ein Manöver, um von der Aufarbeitung des umstrittenen Verkaufs der GBW-Wohnungen abzulenken. Ministerpräsident Söder ist deswegen auch am Freitag vor dem GBW-Untersuchungsausschuss des Landtags geladen.
Ein Bericht von Nikolaus Neumaier und Lorenz Storch