Wolf (Symbolbild)
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Wolf reißt Damwild im Landkreis Freising

Ein Wolf hat im Landkreis Freising ein Damwild gerissen. Erste Ergebnisse von genetischen Proben hätten den Wolfsangriff bestätigt, so das bayerische Landesamt für Umwelt. Nun können Tierhalter Fördermittel beantragen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Untersuchungen haben es bestätigt: das Damwild, dass am 25. Oktober tot in einem Gehege im Landkreis Freising entdeckt wurde, wurde von einem Wolf getötet. Das hätten erste Ergebnisse von genetischen Proben ergeben, teilte das bayerische Landesamt für Umwelt mit. Details zu Geschlecht und Herkunft des Raubtiers erhoffen sich die Experten durch eine weitere Analyse des Materials.

Mehrere Wölfe in Oberbayern unterwegs

Überall in Bayern fühlen sich jetzt Wölfe anscheinend wieder zuhause. Fast wöchentlich werden sie derzeit gesichtet, zuletzt unter anderem in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein. Meist sind es durchwandernde Tiere, die ihre elterlichen Rudel verlassen haben.

Fördermittel für Schutz von Herden

Nach der Bestätigung des Wolfsrisses im Landkreis Freising können Tierhalter in der Umgebung für den Schutz von Herden Fördermittel beantragen und durch einen Ausgleichsfonds Schäden ersetzt bekommen.

Bedrohung für Weidehaltung

Landwirtschaftsverbände sehen in der Ausbreitung des Wolfes eine massive Bedrohung für die Weidehaltung. Über viele Jahrhunderte gab es in Bayern sowohl Wölfe als auch Tiere auf der Weide. Mit der Ausrottung des Beutegreifers vor 150 Jahren allerdings haben sich Tierhalter daran gewöhnt, ihre Herden ohne Schutzmaßnahmen auf der Weide halten zu können.

Mahnfeuer der Bauern

Erst vor wenigen Tagen hatten Bauern in Garmisch-Partenkirchen ein Mahnfeuer entzündet und sich damit an einer bundesweiten Protestaktion beteiligt. Aufgerufen dazu hatte der Förderverein der Deutschen Schafhalter e.V., der den Wolf als gebietsfremde invasive Art ansieht und wolfsfreie Zonen zum Schutz von Weidetieren fordert.

Bauernverband fordert Abschussgenehmigung für Wölfe

An dieser Protestaktion hatte sich auch der Bayerische Bauernverband beteiligt, der weiter an seiner Forderung festhält, Wölfe "zu regulieren", also abzuschießen. Weidetierhalter seien durch den Wolf in ihrer Existenz bedroht. Besonders die bayerische Almwirtschaft ginge nur "ohne Wolf", heißt es.

Förderprogramm zum Herdenschutz

Erst im vergangenen Mai hatte die Bayerische Staatsregierung ein Förderprogramm zum Herdenschutz aufgelegt. Mit rund zwei Millionen Euro werden in bestimmten Regionen vom Freistaat Elektrozäune, mobile Ställe und die Anschaffung eines Herdenschutzhundes gefördert. Aber auch der Verlust von Nutztieren, die von Wölfen getötet wurden, wird den Landwirten finanziell erstattet. So liegt der Höchstsatz pro Schaf derzeit bei 800 Euro in Bayern.

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