Mit einem neuen Monitoringprogramm will Bayern den Fachkräftemangel in der Geburtshilfe reduzieren oder sogar verhindern. "Die Versorgung mit Hebammen in Bayern ist flächendeckend auf einem sehr hohen Niveau. Damit wir den bestehenden und künftigen Fachkräftebedarf noch besser erfassen und aussteuern können, starten wir nun ein Fachkräftemonitoring für Hebammen und Heilmittelerbringer in Bayern", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in München. Das Monitoring werde von Experten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg umgesetzt.
1.000 Euro Bonus im Jahr
"Wir haben mit dem Hebammenbonus und der Niederlassungsprämie zwei sehr effektive Instrumente geschaffen, mit denen wir die Hebammenversorgung in Bayern gestärkt haben", betonte der Minister. Der Bonus sei seit seiner Einführung 2018 mehr als 4.600 Mal beantragt und bislang knapp 4.200 Mal bewilligt worden.
Er bietet freiberuflich in der Geburtshilfe arbeitenden Hebammen eine Förderung von 1.000 Euro pro Jahr. Der Bonus kann jedes Jahr neu beantragt werden und ist zunächst bis 2024 befristet.
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Prämie verlängert
Hebammen, die eine freiberufliche Tätigkeit in Bayern aufnehmen, erhalten seit September 2019 einmalig eine Niederlassungsprämie von 5.000 Euro. Bisher gab es dem Minister zufolge knapp 600 Anträge, etwa 530 seien bewilligt worden. "Wir setzen die Niederlassungsprämie fort und haben sie bis zum 31. Dezember 2023 verlängert", sagte Holetschek. "Mit beiden Programmen zusammen haben wir die Hebammen in Bayern bereits mit mehr als 6,8 Millionen Euro gefördert."
"Zukunftsprogramm Geburtshilfe"
Zur Sicherung der Hebammenversorgung gebe es in Bayern auch seit 2018 das "Zukunftsprogramm Geburtshilfe", erläuterte der CSU-Politiker weiter. Die Förderrichtlinie gelte noch bis 2025.
Landkreise und kreisfreie Städte können für jedes neugeborene Kind eine Förderung von bis zu 40 Euro erhalten. Außerdem unterstützt der Freistaat laut Holetschek Landkreise und kreisfreie Städte im ländlichen Raum finanziell, Defizite kleinerer Geburtshilfestationen auszugleichen.
Mit Informationen von dpa.
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