Eine leere Einzimmerwohnung.
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Eine leere Einzimmerwohnung (Symbolbild).

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Trotz Wohnungsnot: Freistaat lässt Immobilien in München leer

Viele Menschen in München suchen händeringend eine Wohnung. Zugleich gibt es Immobilien, die über Jahre leer stehen – und etliche gehören dem Freistaat. Das hat eine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Florian von Brunn ergeben. Hat das Folgen?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Einige Wohnungen in München die dem Freistaat gehören, stehen bereits seit sieben Jahren leer. Das hat jetzt eine Anfrage des SDP-Landtagsabgeordneten Florian von Brunn ergeben. Nach der Auflistung aus dem Bayerischen Bauministerium gibt es über die ganze Stadt verteilt brachliegende Flächen und ungenutzte Immobilien in Staatseigentum.

Forderung: Freistaat muss Leerstand beenden

Die Staatsregierung müsse dringend handeln: "Es ist ein echter Skandal, dass die Staatsregierung in München bei dieser gravierenden Wohnungsnot 24, 25 Häuser und Wohnungen einfach leer stehen lässt." Es gebe auch keine befristete Vermietung oder Zwischennutzung, kritisiert der Politiker. Der Stadt empfiehlt er, gegebenenfalls Verfahren wegen Zweckentfremdung einzuleiten.

Die grün-rote Rathauskoalition ist ebenfalls alarmiert. Heute will sie einen Antrag einreichen: Oberbürgermeister Dieter Reiter soll sich im Bauministerium für eine zweckmäßige Verwendung der leerstehenden Immobilien einsetzen

Knapp 3.000 Quadratmeter-Grundstück mit Wohnhaus steht leer

Die vollständige Liste, welche Wohnungen, Häuser und Grundstücke vom Leerstand betroffen sind, liegt dem BR vor. Auf zweieinhalb DIN-A4-Seiten führt das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr unter anderem auf: Knapp 3.000 Quadratmeter in der Nußhäherstraße in Obermenzing, ein Grundstück mit Wohnhaus, stehen leer. Ebenso mehrere Tausend Quadratmeter an der Waldhornstraße, die sich von Obermenzing nach Untermenzing zieht.

Einige der in der Liste aufgeführten Grundstücke werden zwischengenutzt, ein Flurstück in Obermenzing etwa als Spielplatz. Der Großteil der aufgelisteten Flur- und Grundstücke stehe aber leer.

Florian von Brunn: "massives Staats- und Verwaltungsversagen"

Der Münchner SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn nennt die Leerstände von bis zu sieben Jahren ein "massives Staats- und Verwaltungsversagen". Es sei "eine Unverschämtheit", so Brunn in einer Mitteilung. In vielen Fällen wäre längst zumindest eine befristete Vermietung oder eine Zwischennutzung möglich gewesen.

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