In vielen Regionen Bayerns werden Haus- und Fachärzte händeringend gesucht, immer mehr Gebiete im Freistaat sind unterversorgt. Mit unterschiedlichen Mitteln versucht die Politik dagegenzusteuern. Neben der Auszahlung von Prämien für die Niederlassung in bestimmten Regionen, soll langfristig auch in Ausbildung und Studium von Medizinern investiert werden.
1,46 Millionen Euro für die Medical School in Coburg
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Donnerstag erstmals die Förderung von Medizin-Ausbildungen zugesichert, die im Rahmen privater Studiengänge und damit außerhalb der klassischen Lehre an Unikliniken angeboten werden. Neben dem Klinikum Nürnberg erhält auch Coburg einen Zuschuss für die privaten Medizin-Studiengänge. Bei der für das Studium zuständigen Klinikgruppe Regiomed zeigt man sich zwar erfreut über die Förderung. Die Gelder in Höhe von 1,46 Millionen Euro für die Medical School in Coburg sollen allerdings keine einmalige Sache bleiben. Das haben die Verantwortlichen der Medical School des Klinikkonzerns Regiomed bei einem Pressetermin in Coburg unterstrichen.
Regiomed Coburg hofft auf dauerhafte Förderung
Für den Gesundheitskonzern sei der Zuschuss eine Anerkennung der Bemühungen um die Sicherung des ärztlichen Nachwuchses in einer ländlichen Region. Allerdings, so die Verantwortlichen, wäre es wichtig die für zwei Jahre angelegte Förderung auch dauerhaft zu erhalten. Ziel müsse es sein, Ärztinnen und Ärzte an die Region und im besten Fall an den Klinikkonzern zu binden, so Regiomed-Geschäftsführer Michael Musick.
Die Medical School ermöglicht ein Medizinstudium in Zusammenarbeit mit der Universität im kroatischen Split, ohne Zulassungsbeschränkung und Einser-Abitur. Seit 2016 wurde an der Medical School nach Klinikangaben über 200 jungen Menschen die Möglichkeit eröffnet, Medizin zu studieren. Die Studiengebühren belaufen sich in Coburg beziehungsweise in Split auf rund 13.000 Euro im Jahr. Die Mehrzahl der Absolventen habe die fachärztliche Ausbildung im Anschluss dann auch im Regiomed-Konzern begonnen. Der staatliche Zuschuss werde jetzt dafür verwendet, die Ausbildung noch besser zu gestalten, unter anderem durch mehr medizinisches Personal in der Schule.
Studierende der Medical School in Coburg werden auch an der kroatischen Uni in Split unterrichtet.
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