Der Zeitplan war von Anfang an ehrgeizig: Nur knapp ein Jahr hat der Untersuchungsausschuss Zeit, die Hintergründe des Eierskandals aufzuklären. Bisher wurden in erster Linie die Abläufe in den Kontrollbehörden, konkret in den Landratsämtern, unter die Lupe genommen.
Die Landräte klagen über Personalmangel
Alle drei befragten Landräte klagten darüber, dass sie zu wenig Personal haben, um auch nur die vorgeschriebenen Lebensmittelkontrollen durchzuführen. Außerdem monierten sie, dass die Untersuchung von Proben zu lange gedauert habe.
Grundsätzlich wurden Zweifel laut, ob Legebetriebe mit bis zu einer halben Million Hennen überhaupt wirksam kontrolliert werden können. Nach wie vor gibt es den Vorwurf der Opposition, die Behörden hätten die Bevölkerung zu spät gewarnt, und Pressemitteilungen sollen mit dem Unternehmen abgesprochen worden sein.
Demnächst im Zeugenstand: Scharf, Huber, Seehofer
Im neuen Jahr soll der Salmonellenskandal dann politisch aufgearbeitet werden. Als Zeugen geladen sind unter anderem Umweltministerin Ulrike Scharf, ihr Vorgänger Marcel Huber, Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (alle CSU) sowie die Spitze des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Ende März soll auch Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) vor dem Ausschuss erscheinen.
Im Jahr 2014 waren in mehreren europäischen Ländern Menschen an Salmonellen erkrankt; mindestens ein Mensch soll an den Folgen gestorben sein. Die Firma Bayern-Ei mit Sitz in Aiterhofen (Lkr. Straubing-Bogen) wird für den Skandal verantwortlich gemacht. Gegen Bayern-Ei-Unternehmer Stefan Pohlmann war schon im Januar Anklage erhoben worden. Pohlmann saß zwischenzeitlich in Untersuchungshaft.