Eine fünfköpfige Sternsinger-Gruppe aus der Kemptener Pfarrei St. Lorenz darf nach Rom fahren, um dort zusammen mit Papst Franziskus im Petersdom im Vatikan den Neujahresgottesdienst zu feiern. "Ich kann es mir noch nicht vorstellen, aber ich bin froh, dass ich das machen darf", sagt die 13-jährige Tia Brateanu. Sie macht sich zusammen mit der siebenjährige Miriam Hartmann sowie deren Brüder Josias (10), Emanuel (13) und Elias (16) auf den Weg, begleitet werden sie vom Augsburger Bischof Bertram Meier, der den Gottesdienst an der Seite des Papstes feiern wird. Das teilt das Bistum Augsburg mit.
Sternsinger aus ganz Europa reisen nach Rom
Die Kemptener Gruppe fährt zusammen mit ihren Eltern mit einem Nachtzug in die italienische Hauptstadt und wird im Vatikan untergebracht. Unter anderem besuchen die Kinder und Jugendlichen die Päpstliche Schweizergarde und feiern zu Silvester gemeinsam Gottesdienst zum Jahresabschluss. In Rom werden sie laut Bistum auf weitere Sternsinger aus der Schweiz, der Slowakei, Ungarn und Italien treffen. Gemeinsam mit einem Sternsinger aus dem italienischen Südtirol werden Tia Brateanu und Emanuel Hartmann in ihren festlichen Gewändern im Petersdom bei einer feierlichen Prozession die Gaben zum Altar bringen. "Das ist alles spannend. Ich freue mich schon sehr, auch auf die Gabenbereitung", sagt der 13-jährige Ministrant. Denn da wird er den Papst aus unmittelbarer Nähe sehen können.
Zusammen mit seiner siebenjährigen Schwester Miriam und der gesamten Familie war er bereits im vergangenen Jahr in Rom und auch im Vatikan. Trotz dieser Reiseerfahrung ist Miriam natürlich sehr aufgeregt. "Ich freue mich am meisten drauf, den Papst zu sehen", sagt Miriam.
Sternsinger beim Papst: Große Ehre für Kempten
Für den Kemptner Stadtpfarrer Thomas Rauch ist es eine große Ehre und große Freude für die ganze Pfarrei, dass die fünf Sternsinger, stellvertretend für viele Tausende Sternsinger in Deutschland, jetzt nach Rom ziehen dürfen. "Das ist wunderschön und wir freuen uns absolut", sagt Rauch.
Sternsingen sei auch heute noch zeitgemäß, findet der Pfarrer. Er selbst sei früher auch Sternsinger voller Begeisterung gewesen. Und daran habe sich nichts geändert: "Die Kinder sammeln Geld für einen guten Zweck, für Kinder in Not. Sie bringen den Segen zu den Menschen, und sie verbreiten eine große Freude. Und es war damals so in unserer Kindheit und Jugend und das ist heute genauso", sagt Rauch. Für ihn sei die Sternsingeraktion mit der Aussendung weiterhin ein Highlight im Kirchenjahr
Für die fünf Sternsinger und ihre Familien werde die Begegnung mit dem Papst und das Ambiente des Vatikans etwas Großartiges. Der Pfarrer blickt zudem schon auf das nächste Sternsingen: "Für mich ist das eine große Freude und Ehre, dass Kempten im kommenden Jahr Gastgeber der bundesweiten Eröffnung der Sternsinger ist."
Sternsinger sammeln weltweit rund 1,27 Milliarden Euro
Am heutigen Freitag wird in Frankfurt die bundesweite 65. Aktion Dreikönigssingen eröffnet. Mehr als 650 Sternsinger und Sternsingerinnen werden auf dem Frankfurter Römerberg erwartet. Das Motto lautet heuer "Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit". Dabei wollen die Sternsinger auf den Schutz von Kindern vor Gewalt aufmerksam machen.
Laut Bistum Augsburg ist das Dreikönigssingen die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder engagieren. Rund 1,27 Milliarden Euro sammelten die Sternsinger seit dem Aktionsstart im Jahr 1959, mehr als 77.400 Projektmaßnahmen für benachteiligte und Not leidende Mädchen und Jungen in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa wurden seither unterstützt.
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