Bayerische Bischöfe rufen zur mehr Miteinander auf

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Bayerische Bischöfe rufen zu mehr Miteinander auf

Bayerische Bischöfe haben in ihren Weihnachtsansprachen für mehr Menschlichkeit, mehr Miteinander und mehr soziale Gerechtigkeit plädiert. Weihnachten sei ein Signal zu Aufbruch und Umdenken, sagte der Augsburger Regionalbischof Michael Grabow.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Von Bethlehem komme eine Zukunfts-Perspektive für mehr Menschlichkeit, für mehr Miteinander, für mehr soziale Gerechtigkeit und für Frieden auf Erden sagte der evangelische Theologe laut Redemanuskript am Ersten Weihnachtsfeiertag in der Augsburger St. Anna-Kirche.

Deshalb dürften Glaube und Weihnachtsgefühl keine romantischen Erinnerungen an alte Geschichten sein, in denen irgendwann einmal irgendwelche Leute aufgebrochen seien zum Stall. Ganz im Gegenteil sei die Weihnachtsgeschichte im Hier und Jetzt angesiedelt und wolle den Menschen Mut machen und ihnen neue Wege eröffnen, sagte Grabow weiter.

Weihnachten macht Mut für echte Begegnungen

Die Geburt Jesu ist nach Ansicht des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke eine Antwort Gottes auf die Sehnsucht des Menschen nach Nähe und Heil. Die Botschaft von Weihnachten mache Mut, im Alltag nicht auf Macht und Abgrenzung zu setzen, sondern echte Begegnung mit dem Mitmenschen zu suchen.

Das Vaterunser "braucht keine neue Übersetzung"

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer stellte das Vaterunser und die jüngste Diskussion darüber in den Mittelpunkt seiner Predigten. Das Vaterunser brauche keine neue Übersetzung. Vielmehr seien Beterinnen und Beter, Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer nötig, "die sich an der Krippe neu als Kinder Gottes erfahren und täglich neu aus dieser Beziehung leben".

Weihnachten - "die stärkste Medizin gegen Nationalismus"

Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm kritisierte in seiner Predigt Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit. Der Frage, was die Gesellschaft zusammenhält, widmete sich der Münchner Kardinal Reinhard Marx. Das Weihnachtsfest könne da einen wichtigen Beitrag leisten. In Bamberg sagte Erzbischof Ludwig Schick, die Geburt Jesu in ärmlichen Verhältnissen erinnere an die vielen hungernden Kinder in Afrika, Asien und Lateinamerika. Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler warnte davor, sich in der Weihnachtszeit dem vermeintlichen Zwang eines Familien-Idylls hinzugeben.

Zukunft und Hoffnung für die Menschen

Der Würzburger Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom betonte, Gott mache sich klein, um die Menschen mitzunehmen in seine Welt. Er werde Mensch, um Zukunft und Hoffnung zu geben.