Am Ostersonntag haben die bayerischen Bischöfe die Menschen in ihren Osterbotschaften daran erinnert, dass der Westen ohne den christlichen Glauben nicht zu verstehen ist. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sagte, dazu gehöre der Sonntag, die Feier der Auferstehung und der "Blick auf den Gott, der in Jesus unser Bruder geworden ist, der Bruder aller Menschen". Ohne das Bekenntnis zum Christentum fehle der westlichen Kultur etwas Wesentliches: "Und dafür einzutreten, das ist unser österlicher Auftrag."
Ostern ist das größte Hoffnungsfest der Welt, sagte Bayerns evangelischer Landesbischof Christian Kopp. Die österliche Kraft sei stärker als alles andere und motiviere den Menschen dazu, nicht zu resignieren, sondern zu handeln - "mit Nächstenliebe, mit Gerechtigkeitssinn und mit dem Mut zum Frieden."
Gregor Maria Hanke: "Nicht in digitale Blasen zurückziehen"
Große Hoffnung sieht auch der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl in der österlichen Botschaft. Sie sei ein Gegenmittel, wenn man nicht weiter wisse in dieser Welt: "Ist das Ostern der Sitzhasen und Schokoeier nicht zu einer Farce verkommen?", fragte er. Ostern sei ein Anlass zu handeln und anderen Menschen so Hoffnung zu schenken. Dabei denkt Gössl vor allem an Menschen, die auf der Flucht sind oder aus anderen Gründen schwach und in der Gesellschaft nicht konkurrenzfähig. Ostern sei ein Fest überfließender Liebe und überschwänglicher Freude, weil das Leben gesiegt habe.
Ein Symbol dieser Hoffnung ist für den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke die offene Tür zum leeren Grab Jesu, denn sie sei ein Ausgang aus der Dunkelheit. So wie die Jünger nach seiner Auferstehung die Welt mit anderen Augen gesehen hätten, so sollten auch die Menschen heute in Hoffnung und Freude leben. Und sie sollten sich nicht in Grabkammern oder digitale Blasen zurückziehen, sondern Türen öffnen für Frieden, Dialog und neues Leben in Gott, so Hanke.
Im Video: Franziskus spendet "Urbi et Orbi"-Segen
Vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus zu Ostern den Segen Urbi et Orbi gespendet.
Bertram Meier: "Der Auferstandene ist kein Angstmacher"
In Passau sagte Bischof Stefan Oster, wir sollten uns von Ostern animieren lassen, dem Leben zu vertrauen und unsere Angst niederzulegen. Das sei wichtig, gerade in einer Welt, die von Dingen wie Klimawandel, gesellschaftlicher Spaltung oder politischen Umbrüchen geprägt sei. Da sei es entscheidend, in der Beziehung zu Christus zu bleiben, so Oster.
Ostern ist ein Fest der Gegenwart, meint der Augsburger Bischof Bertram Meier: "Derzeit treibt ein Gespenst seinen Spuk: Angst geht um. Angst vor der Zukunft, vor Krieg und Inflation; Angst vor einer neuen Weltordnung; Angst vor Ereignissen, die uns zwingen, manches neu zu sehen und zu ordnen." Dem stelle sich der auferstandene Jesus entgegen: "Der Auferstandene ist kein Angstmacher. Ostern bringt frische Luft: den Duft der Freiheit."
Franz Jung: Sich auf Jesus besinnen
Der Würzburger Bischof Franz Jung mahnte die Menschen innezuhalten. Dabei könne man die belebende und heilende Gegenwart von Jesus nach seiner Auferstehung erfahren: "Wo sein Herz schlägt, lebt die Welt wieder auf, werden die Wunden geheilt und kehrt die Freude zurück. Wo wir uns mit seinem Herzschlag verbinden, haben wir Anteil an der Kraft der Auferstehung."
Mit Informationen von KNA und dpa
Im Video: Brauchtum in Füssen - "Fiassar Osterspiel" kehrt zurück
Brauchtum in Füssen: "Fiassar Osterspiel" kehrt zurück
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