Ein Fahne mit der Aufschrift "Freundschaftswochen" flattert im Wind.
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In der Grenzstadt Selb sind die bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen eröffnet worden.

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Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen in Selb eröffnet

Die Beziehungen zwischen Bayern und Tschechien sind so gut wie noch nie. Das sagte der tschechische Staatspräsident Petr Pavel in Selb. Dort hat er mit Ministerpräsident Markus Söder die bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen eröffnet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Auftakt war feierlich: Zum Start der bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen hat sich Tschechiens Staatspräsident Petr Pavel am Freitag in Selb in das Goldene Buch der Stadt eingetragen. Eröffnet wurden die Freundschaftswochen vom tschechischen Staatspräsidenten und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Zwölf Wochen lang bis Anfang August sind 25 Veranstaltungen an 14 Orten in Nordostbayern und im nordwestlichen Böhmen geplant.

Freundschaftswochen sollen Tradition werden

Mit Petr Pavel besuchte nach 20 Jahren wieder ein tschechisches Staatsoberhaupt den Freistaat Bayern. Pavel, der im Karlsbader Grenzland, in der Nähe von Tachov, aufwuchs und den Eisernen Vorhang stets vor Augen hatte, betonte die Bedeutung der offenen Grenzen und die gemeinsamen Werte Bayerns und Tschechiens. In den Bereichen Wirtschaft, Forschung, Kultur und Verkehr hätten beide Länder viel gemeinsames Potenzial für die Zukunft. Er hoffe, dass aus den Freundschaftswochen eine Tradition werde, so Pavel.

Staatspräsident Pavel liegt das Grenzland am Herzen

Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betonte, dass sich die Beziehungen beider Länder deutlich verbessern würden. Das beweise der Besuch des tschechischen Staatsoberhauptes in Oberfranken. Das Grenzland liege Pavel am Herzen, und das merke man, so Söder weiter. Auch im Umgang mit der gemeinsamen Geschichte hätte sich viel getan. So sei nichts mehr von einer Konfrontation wegen der deutschen Verbrechen in der Tschechoslowakei während der Nazizeit und der Vertreibung der Sudetendeutschen nach Kriegsende zu spüren.

Keine Konfrontation mehr, aber Vergangenheit nicht vergessen

Beide, Pavel und Söder, betonten jedoch, dass die dunklen Zeiten der Vergangenheit nicht vergessen werden dürften. Die bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen seien eine gute Möglichkeit, die Verbindungen zwischen den Menschen beider Länder zu pflegen und zu vertiefen. Die Stadt Selb und die nur fünf Kilometer entfernte tschechische Nachbarstadt As stehen dabei im Zentrum.

Freundschaftslauf und Diskussionsrunden

Auftakt ist an diesem Samstag mit einer tschechischen Meile beim Selber Bürgerfest. Dort präsentieren Künstler und Musiker aus dem Nachbarland Straßenmusik und einen Mitmach-Akrobatik-Zirkus. In den nächsten Tagen und Wochen gibt es festliche Illuminationen sowohl am Selber Grafenmühlweiher, wie auch im Kaplan-Park in As. Es gibt einen Freundschaftslauf zwischen den beiden Städten, Wanderungen, Radtouren und eine Schulbegegnung. Dazu stehen Vorträge und Diskussionsrunden zur gemeinsamen Geschichte, sowie Filmvorführungen auf dem Programm. Auch geführte Kultur-Bustouren durch das Egerland werden angeboten.

Weitere Höhepunkte sind das Konzert der Bamberger Symphoniker im Rosenthal-Theater am 21. Juli und das Open Air Festival am 22. Juli in Selb. Die bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen enden mit einem großen Freundschaftsfest am 29. Juli.

Der tschechische Staatspräsident Petr Pavel und Bayerns Ministerpräsident Markus begrüßen sich per Handschlag.
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In der Grenzstadt Selb sind die bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen eröffnet worden.

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