Insgesamt sieben Varianten hat die Bahn verglichen. Das Ergebnis präsentierten die Verantwortlichen bei einem nichtöffentlichen Treffen des Dialogforums zur Bahnstrecke Hanau-Würzburg/Fulda am Donnerstag (03.05.) in Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis, Hessen).
Spessart-Varianten außen vor
Zwei Vorzugsvarianten durch das Kinzigtal - und damit die nördlichsten - werden noch einmal bis zum 8. Juni vertieft geprüft. Die möglichen Spessartvarianten, darunter auch die Mottgers-Spange, sind nicht mehr dabei. Gegen diese Alternative sprechen dem Gutachten zufolge der Artenschutz und ein hoher Waldverbrauch. Zudem sei die Baulogistik aufwändig und die Trasse deutlich länger als bei anderen Varianten.
Angst um Naturschutzgebiet
Das Ergebnis dürfte die Initiative Pro Spessart freuen, denn sie kämpft seit langem dagegen, dass Züge den nördlichen Spessart unter anderem im Sinngrund queren und bei Mottgers auf die ICE-Trasse Fulda-Würzburg geführt werden. Der Initiative zufolge würde dadurch das Naturschutzgebiet Sinngrund beeinträchtigt, das unter anderem für das deutschlandweit größte Vorkommen der Schachblume bekannt ist.
Obersinns Bürgermeisterin Lioba Zieres deutet die Ausführungen der Bahn als Zwischenergebnis. Wie sie dem Bayerischen Rundfunk sagte, sei sie „vorsichtig optimistisch“, dass die Mottgers-Spange wirklich vor dem Aus steht.
Aschaffenburg ebenfalls gegen Mottgers-Spange
Verspätungen, überfüllte Züge, Zugausfälle: Die Bahnstrecke Hanau-Fulda ist seit langem überlastet und muss dringend ausgebaut werden. Im Gespräch ist immer wieder der Neubau einer Strecke nördlich der Bestandsstrecke durch den Spessart. Die Trasse würde auf Höhe von Mottgers (Main-Kinzig-Kreis) an die ICE-Strecke Fulda-Würzburg angebunden. Für die Stadt Aschaffenburg könnte das bedeuten, dass sie die gute ICE-Anbindung auf der Strecke Frankfurt-Würzburg verliert.