Bildrechte: BR

ICE München-Berlin

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Bahnausbau in Bamberg: Stadtrat legt Trasse endgültig fest

Der Bamberger Stadtrat will heute endgültig festlegen, auf welcher Trasse die neue viergleisige ICE-Strecke durch Bamberg führen soll. Kontrovers diskutiert werden eine ebenerdige Streckenführung und eine Untertunnelung.

Von

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

In einer Sondersitzung will der Bamberger Stadtrat heute (06.03.18) endgültig festlegen, wie der viergleisige Bahnausbau durch die Welterbestadt vonstatten gehen soll. Der Stadtrat will entscheiden, auf welcher Trasse die neue ICE-Strecke verlaufen soll.

Ebenerdige Durchfahrung als Favorit

Anfang Februar hat das Verkehrswissenschaftliche Institut Stuttgart (VWI) dem Stadtrat ein Gutachten vorgestellt. Das hatte die Stadt unabhängig von der Deutschen Bahn in Auftrag gegeben. Favorit des VWI ist eine ebenerdige Streckenführung – die Lösung, die baulich am Einfachsten umzusetzen wäre.

Auch Bund und Land würden diese Variante bevorzugen. Allerdings würde diese Lösung mindestens eine Milliarde Euro kosten und die Stadt für acht Jahre in eine Großbaustelle verwandeln.

Tunnel würde mehr kosten

Eine Untertunnelung würde rund 300 Millionen mehr kosten und drei Jahre mehr Bauzeit bedeuten. Wegen der weitreichenden Folgen des Projekts wird der viergleisige Bahnausbau durch Bamberg im Zuge des ICE-Projekts München-Berlin seit Jahren kontrovers diskutiert. Es ist das größte Infrastrukturprojekt in der über 1.000-jährigen Stadtgeschichte.

Baubeginn im Jahr 2022

Während die ICE-Neu- und Ausbaustrecke München-Berlin offiziell bereits seit Dezember 2017 in Betrieb ist, wird der Streckenabschnitt durch Bamberg noch lange nicht fertig sein. Auch wenn der Bamberger Stadtrat die ebenerdige Durchfahrung beschließt, kann der Bau erst 2022 beginnen.

Lange Stadtratssitzung erwartet

Fertigstellung der Strecke wäre dann frühestens 2030. Aus Insider-Kreisen hat der Bayerische Rundfunk erfahren, dass die Trassenvarianten nach wie vor sehr kontrovers diskutiert werden. Eine Stimmenmehrheit für die von Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) priorisierte ebenerdige Streckenführung ist sehr knapp. Die Stadtratssitzung könnte sich deshalb bis in den Abend ziehen.