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Der Spatenstich im Memmingen zur Elektrifizierung der Bahn-Strecke München-Linau-Zürich

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Bahn startet Bauarbeiten zur Elektrifizierung im Allgäu

Spatenstich mit Verkehrsminister Scheuer: Die Strecke von München über Lindau bis Zürich wird elektrifiziert - spätestens 2021 sollen die Züge dort dann schneller unterwegs sein. Bis dahin wird es für Bahnkunden oft ungemütlich. Von Thomas Stottrop

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Der neue Bundesverkehrsminister Scheuer hat in Memmingen den Startschuss für umfangreiche Bauarbeiten der Bahn im Allgäu gegeben. Laut Mitteilung der Bahn werden dabei in den kommenden drei Jahren 440 Millionen Euro investiert um von Diesel- auf Elektro-Loks umzusteigen. Die Fahrtzeit von München nach Zürich soll nach Abschluss der Arbeiten im Jahr 2020 nur noch dreieinhalb Stunden dauern, eine Stunde weniger als bisher.

"Wir modernisieren zwei wichtige Verkehrsachsen in der Region Oberschwaben/Allgäu. Verbindungen werden kürzer und attraktiver, die Luft sauberer." Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer beim Spatenstich

Elektrifizierung soll mehr Verkehr auf die Schiene bringen

Nach den Worten des Bundesverkehrsministers komme man damit dem Ziel näher, in den nächsten sieben Jahren 70 Prozent des Schienennetzes zu elektrifizieren. Bahnvorstand Pofalla sagte in Memmingen: "Das ist ein Projekt mit großem Nutzen. Damit kommt mehr Verkehr auf die Schiene und es ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz."

Riesenbaustelle Elektrifizierung

Die Bauarbeiten sind umfangreich: Auf 155 Kilometern werden zwischen Lindau und München ab sofort elektrische Oberleitungen errichtet. Dafür müssen 3.500 Masten entlang der Strecke gesetzt und knapp 50 Brücken erweitert werden. Zudem werden 17 Stellwerke umgebaut. Auf 25 Kilometern werden laut Bahn Lärmschutzwände gebaut. 2.700 Gebäude sollen Schallschutzfenster bekommen, denn durch schnellere Züge steigt auch der Lärm entlang der Strecke.

Bahn-Kunden müssen mit enormen Behinderungen rechnen

In diesem Jahr wird zunächst am Abschnitt zwischen Memmingen und München gearbeitet. Für alle Bahnkunden in der Region beginnt damit allerdings eine Leidenszeit mit täglichen Zeitverlusten von 20 bis 40 Minuten. Tausende müssen zwischen Buchloe und Memmingen/Leutkirch/Bad Wörishofen auf Busse umsteigen oder zum gleichen Preis den Umweg im Zug über Kempten nehmen.

Bahn gibt den Kunden einen Teil der Abo-Kosten zurück

Aufgrund der Behinderungen erstattet die Bahn allerdings bis zu 25 Prozent der Abo-Kartenkosten zurück. Bahnvorstand Pofalla dankte heute in Memmingen auch der Schweiz, die mit einem 50 Millionen Kredit maßgeblich dazu beigetragen hat, dass das Projekt zustande gekommen ist.