Aus einem Gebirgsbach bei Oberstdorf haben Bagger im vergangenen Herbst auf einer Länge von gut eineinhalb Kilometer einen Kanal gemacht. Seltene Tiere und Pflanzen sind in Gefahr, weil der Rappenalpbach sein wildes Bett verloren hat. Im Umweltausschuss des Landtags soll jetzt Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) zu der Sache berichten. Der Ausschuss kommt am Donnerstagmorgen zusammen.
Ausschuss fordert Aufklärung zum Rappenalpbach
Ende November votierten die Vertreter aller Fraktionen im Umweltausschuss dafür, die Staatsregierung aufzufordern, für Aufklärung zu sorgen. Sowohl in einem Antrag der Grünen-Fraktion als auch in einem Antrag von CSU-Abgeordneten und der "Freie Wähler"-Fraktion wurde die besondere Bedeutung und Schutzwürdigkeit des Rappenalpbachs bei Oberstdorf betont. Beide Anträge fordern die Wiederherstellung des Gewässers.
Im Zusammenhang mit den mutmaßlich illegalen Baggerarbeiten am Rappenalpbach waren zunächst Vorwürfe gegen die Alpgenossenschaft Rappenalpe erhoben worden. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt – wegen des Verdachts der Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete.
Aussprache nach Bericht des Umweltministers geplant
Mitte Januar befasste sich dann der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München mit einem Eilantrag der Alpgenossenschaft. Eine Entscheidung in der Sache trafen die Richter nicht – sie warfen aber dem Landratsamt Oberallgäu unter anderem vor, in Sachen Rappenalpbach, Kontrollen und Aufsichtsmaßnahmen unterlassen zu haben. Ein Klageverfahren am Verwaltungsgericht in Augsburg steht noch aus.
Im Umweltausschuss des Bayerischen Landtags soll es heute im Anschluss an den Bericht von Minister Glauber zu einer Aussprache kommen.
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