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Symbolbild: Zwei Rehe rennen auf einer Wiese in der Nähe des Walds

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Bad Wörishofener Jäger fordern Maulkorb für gefährliche Hunde

Immer mal wieder jagen freilaufende Hunde im Wald Rehe und andere Wildtiere. Vor kurzem ist das wieder in Bad Wörishofen passiert: Ein Hund hat ein Reh gerissen. Nun schlagen die Emotionen bei Jägern und Hundebesitzern hoch. Von Michaela Neukirch

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Die beiden Jäger Thomas Rauch und Manfred Pfafflinger haben kürzlich ein Reh gefunden, das in einem Zaun verendet ist. Ein Husky hat das Reh fast zwei Kilometer gehetzt, bis es sich schließlich im Zaun verheddert hat.

"Das Reh ist in den Zaun rein und konnte nicht mehr weiter, des hat sich verhängt da und der Hund hat das ganz grausam getötet und zusammengebissen." Manfred Pfafflinger, Jäger

Der Leidensweg des gehetzten Rehs

Auf Fotos haben die beiden alles festgehalten. Die Details: grausam. Manfred Pfafflinger gehören die 80 Hektar Wald hier. Als Jäger hat er schon viel gesehen, doch wenn Hunde Rehe reißen, nimmt ihn das immer wieder mit: "Das ist ein Leidensweg - ganz fürchterlich. Wenn sie oft so ein Reh, das da am verenden ist, noch schreien hören, das ist wie ein Kind oft, das ist ganz schlimm – und das wollen wir nicht oft erleben."

Jäger fordern Leinenpflicht und für manche Hunde Maulkorb

Doch der letzte Fall ist kein Einzelfall, deshalb fordert Pfafflinger jetzt Konsequenzen. Er will, dass Hunde "an der Leine geführt werden müssen, in Bereichen wo´s gefährlich ist oder wo Wild queren kann, in Wiesen oder am Waldrand oder in Wäldern und dass, Hunde, von denen eine Gefahr ausgeht, dass die notfalls einen Maulkorb tragen müssen."

Was sagen Hundebesitzer zu Leinenpflicht und Maulkorb?

Nicht weit entfernt, gleich hinter der Therme, beginnt ein beliebter Spazierweg. Der Wald ist nicht weit, doch viele lassen ihre Hunde hier frei laufen. Anleinen oder gar Maulkorb?! Das wollen sich viele Hundebesitzer nicht vorschreiben lassen: "Das ist absolut übertrieben." "Am Feldweg hinten,da lassen wir sie laufen. Aber die folgen auch die zwei und auf andere Viecher gehen sie nicht." "Natürlich mag's bei manchen Hunden vielleicht sinnvoller sein, die vielleicht nicht die beste Erziehung haben, aber mein Hund is soweit trainiert, dass er gut folgt und auch hört, was ich sag."

"Mein Hund tut nichts" - reicht nicht

Doch darauf geben die beiden Jäger nichts: "Mein Hund tut nichts, und hat noch nie etwas getan – das hören wir immer wieder. Aber das erste Mal ist schon einmal zu viel." Einfach so eine Maulkorbpflicht verhängen, kann Manfred Pfafflinger für seinen Waldabschnitt nicht - dafür müsste die Stadt ihre komplette "Hundeordnung" ändern.

Hundebesitzer sollten sich verantwortungsbewusst verhalten

Manfred Pfaffinger und Thomas Rauch bleibt nur, immer wieder an das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen zu appellieren. Gerade in den nächsten Wochen: "Die Zeit kommt jetzt demnächst, wo die Rehe ihre Kitze setzen in den Wiesen – das ist noch gefährlicher. Wenn die ein Hund sieht, dann ist der nicht mehr zu halten", sagen die Jäger. Und Hunde, die die Besitzer nicht im Griff haben, könnten, nach Ansicht des Jägers einen Maulkorb tragen, "weil es tut ja dem Hund nicht weh und dem Hundebesitzer auch nicht."