Ein lautstarker Autokorso, begleitet von Polizeifahrzeugen mit Blaulicht. Das hat am Samstag in Würzburg für zahlreiche Beschwerdeanrufe gesorgt. Betroffen waren laut Polizei fast alle Würzburger Stadtteile, bis auf Heuchelhof und Rottenbauer. Bei der Aktion handelte es sich um eine angemeldete Demonstration der sogenannten "Freiheitsboten Würzburg" gegen die Corona-Politik.
Stadt Würzburg: kein Anlass für ein Verbot
Zu den Inhalten der Demonstration wollte sich die Polizei nicht äußern. Laut Augenzeugen handelt es sich bei den Initiatoren um eine Gruppe aus dem Querdenker-Milieu. Die Stadt Würzburg habe aber grundsätzlich keinen Anlass gesehen, den Autokorso zu verbieten. Das teilte ein Pressesprecher der Stadt im BR-Interview mit und verwies auf die Versammlungs- und Meinungsfreiheit.
Details waren im Vorfeld abgestimmt
Für die angemeldete Demonstration gab es aber Auflagen. So durften die beteiligten Fahrzeuge nicht schneller als 25 km/h fahren. Auch die Durchsagen über Lautsprecher durften eine Lautstärke von 85 Dezibel nicht überschreiten. Details waren bei einem Kooperationsgespräch zwischen den Organisatoren und der Stadt im Vorfeld abgestimmt worden. Dazu zählten auch der Streckenverlauf und die sogenannten Kundgebungsmittel wie Bannerflaggen und Lautsprecher-Megafone.
Irritierte Anwohner rufen bei Polizei an
Nach Angaben der Polizei verlief die Demonstration weitestgehend störungsfrei. Es kam außerdem nur zu geringfügigen Verkehrsbehinderungen. Dennoch entstand bei vielen Bewohnern Irritation und es gingen zahlreiche Anrufe, teilweise auch über den Notruf, bei der Polizei ein. Anwohner fühlten sich demnach belästigt oder verunsichert. Weil die Demonstranten von Polizeifahrzeugen begleitet wurden, hatte auch so mancher eine amtliche Aktion der Polizei vermutet. Die Polizei stellte dann klar, dass es sich lediglich um eine Demonstration handelte.
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