Umweltaktivisten haben an mehreren Orten in Franken die Flüsse und Uferbereiche vor Ort von Müll befreit.
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Umweltaktivisten haben an mehreren Orten in Franken die Flüsse und Uferbereiche vor Ort von Müll befreit.

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Autobatterie und Alltagsmüll: Aufräum-Aktion am Main

Autobatterie und Alltagsmüll: Aufräum-Aktion am Main

Saubere Meere beginnen schon mit dem Umweltschutz an den Ufern der hiesigen Flüsse. Deswegen wurde mancherorts in Franken zum Großreinemachen aufgerufen: Am Main-Abschnitt und dessen Zuflüssen fanden Aktivisten zum Teil eine "Umweltsauerei" vor.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

In Forchheim hat die Aktivisten-Gruppe "Forchheim for Future" schon am Morgen Müllsäcke, Sammelzangen und Handschuhe verteilt. Gut 20 Freiwillige fanden sich am Ufer des Main-Donau-Kanals ein, um bei einer Müllsammelaktion mitzumachen. Darunter waren auch mehrere Familien. Gleichzeitig fanden entlang des Mains unter anderem im oberfränkischen Ebing im Landkreis Bamberg sowie im unterfränkischen Schweinfurt und Erlabrunn sogenannte MainCleanUp-Aktionen statt.

Ufer des Main-Donau-Kanals ist nur auf den ersten Blick sauber

Die Freiwilligen waren in Forchheim entlang der Uferböschungen unterwegs und zunächst sah es so aus, als müssten sie den Müll regelrecht suchen. Oberflächlich wirkte das Ufer des Kanals Regnitz-Altarm und des Main-Donau-Kanals sauber. Doch dann zeigte sich unter Zweigen, an Uferbegrenzungen und Spielplätzen doch der Alltagsmüll: leere Bier- und Plastikflaschen, Kippenstummel, Zigarettenschachteln, Eisverpackungen. Es war eine kleinteilige Arbeit für die Müllsammler und doch füllten sich die Säcke in nur zwei Stunden.

In einem Gebüsch versteckt fand Anne Schmitt vom Flussparadies Franken e.V. eine Autobatterie. "Eine echte Umweltsauerei ist das", empörte sich die Mitinitiatorin des MainCleanUp in Oberfranken. Die Batterie sei bleihaltig, das könne über Regen und wechselnde Witterungsverhältnisse in den Boden und damit in den nur drei Meter entfernt liegenden Fluss gelangen. Das beeinträchtige erheblich das empfindliche Ökosystem des Mains, erklärte Schmitt, denn die Giftstoffe würden ja weiter transportiert.

Umweltminister Glauber beteiligt sich an Müllsammel-Aktion

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) ist Schirmherr des MainCleanUp und packte selbst mit an. Er lobte im Gespräch mit dem BR das zunehmende Umweltbewusstsein. Noch vor 20 Jahren hätten sich auch in Forchheim ganze Traktoren, Waschmaschinen oder Reifensätze in der Regnitz, einem der vielen Main-Zuflüsse, gefunden - das sei heute anders, erklärte der Minister. Glauber sieht allerdings die Alltagssorglosigkeit, vor allem im Umgang mit Zigarettenkippen und leeren Bierflaschen als echtes Problem. Kippen seien auch wegen ihrer giftigen Inhaltsstoffe und der nicht abbaubaren Filter Sondermüll. Diese einfach in die Landschaft zu schnippen, bedeute für die Kommunen, dass viel Geld, für deren Entsorgung bereitgestellt werden müsse.

Die achtlos stehengelassenen Bierflaschen hätten über das Pfand hinaus einen großen wirtschaftlichen Wert. Diese Flaschen fehlten den Brauereien in der Kreislaufwirtschaft und müssten für das fast Dreifache des Pfandes – derzeit acht Cent – hergestellt werden. Da könne jeder in Sachen Nachhaltigkeit noch tätig werden, mahnte der Umweltminister.

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