In Lindau ist der Digitalfunk für Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und THW in den letzten zwei Monaten viermal ausgefallen. Zweimal dauerten die Ausfälle bis zu 15 Minuten. Der Grund war jeweils ein Starkregen, der offenbar die Richtfunkübertragung stört. Die Feuerwehr im Landkreis Lindau fordert eine schnelle Lösung für ein Problem, das im Grunde bayernweit seit Jahren bekannt ist und die Helfer behindert, wenn sie zu einem Brand, einem Unfall oder wegen vollgelaufener Keller ausrücken müssen.
Feuerwehr schließt Bedienungsfehler beim Digitalfunk aus
Staatssekretär Gerhard Eck vom Bayerischen Innenministerium spricht von "Kinderkrankheiten" oder möglicher "Fehlbedienung". Lindaus Kreisbrandrat Friedhold Schneider dagegen weißt das entschieden zurück. "Das sind nach Jahren doch keine Kinderkrankheiten mehr und funken können wir auch. Die Bevölkerung erwartet von uns, dass wir im Notfall einsatzklar sind."
Im Notfall hilft vorerst noch der Analogfunk
Noch ist in den Feuerwehrwagen der jahrzehntealte Analogfunk eingebaut. Auf den kann im Notfall zurückgegriffen werden. Noch – denn in manchen Regionen Bayerns läuft bereits der Abbau der alten Funktechnik. Auch die momentane analoge Alarmierung der freiwilligen Retter soll auf digital umgestellt werden. Fällt dann bei Starkregen der Digitalfunk aus, kommt gar kein Einsatzsignal an. Bei einem Brand oder einem Unfall könne das lebensbedrohend sein, sagt Kreisbrandrat Friedhold Schneider.
Dialog mit Feuerwehr soll Lösung für Digitalfunk-Probleme bringen
Das Innenministerium teilte auf Anfrage mit, die für den Digitalfunk zuständige Stelle beim Landeskriminalamt wolle nun "auf die Einsatzkräfte vor Ort zugehen" und nach Lösungen suchen. Die Feuerwehr in Lindau fühlt sich momentan aber wortwörtlich im Regen stehen gelassen.