Der landwirtschaftliche Betrieb im Bauernmuseum Illerbeuren ist während der Corona-Zwangspause selbstverständlich weitergelaufen. Mittlerweile können sich aber auch wieder Besucher an den Kühen, Pferden oder Ziegen vor der historischen Kulisse des Museums freuen.
Historische Häuser im Kern des Bauernmuseums
Im Eingangsbereich stehen die Gäste gleich im authentischen, historischen Kern der Ausstellung, erklärt Museumsleiter Dr. Bernhard Niethammer. Dort gibt es drei Häuser, die laut Niethammer schon immer dort waren und einst von Illerbeurer Bürgern bewohnt waren: die sogenannte Ulrichssölde, das Haus Nummer 1 der Ausstellung und der Nattererhof. "Das heißt also, wir sind sozusagen ein Museum im Dorf", so Niethammer
30 Baudenkmäler - nicht nur aus Illerbeuren
Auf zwölf Hektar Fläche stehen in Illerbeuren mehr als 30 lebendige Baudenkmäler - die meisten Häuser wurden an ihren Ursprungsorten ab- und hier wieder aufgebaut. Das Freilichtmuseum bildet bäuerliches und handwerkliches Leben aus den Regionen Schwabens ab, vom Allgäu bis ins Ries und über mehr als vier Jahrhunderte bis etwa in die 1970er Jahre hinein, erklärt Museumssprecherin Sandra Czaja.
So haben Bauern früher gelebt und gearbeitet
Neueste Errungenschaft ist eine alte Sägemühle aus Hettisried im Oberallgäu, die gerade aufgebaut wird. Bis in die 1950er Jahre war sie in Betrieb. Das Museum macht aber auch gesellschaftliches Treiben wie früher erlebbar, zum Beispiel in der Torfwirtschaft. Das etwa 150 Jahre alte, ehemalige Ausflugslokal steht schief - wie schon an seinem Ursprungsort, dem Moorgebiet bei Jettingen. Der Biergarten mit Blick auf den angrenzenden Spielplatz ist geöffnet.
Corona-Infektionsschutz im Bauernhofmuseum
Um den Infektionsschutz in den Gebäuden sicher zu stellen, bekommen Besucher einen sogenannten Türhänger, erzählt Museumsleiter Niethammer: "Der Türhänger vermittelt den nachfolgenden Gästen, dass das Haus belegt ist. So können die Besucher das Haus intensiv besichtigen. Und wenn sie das Haus verlassen, nehmen sie den Türhänger wieder mit." Dann wissen andere Besucher, dass das Haus wieder frei ist.
Bauern und Handwerker bewirtschaften Gehöfte und Werkstätten
Die in Illerbeuren sonst so beliebten Handwerks-Vorführungen finden aktuell nicht statt. Allerdings bewirtschaften in der Sommersaison rund 10 Landwirte und Handwerker die Gehöfte und Werkstätten. Die Museumsgäste können also traditionellen bäuerlichen Alltag wie die Verarbeitung von Feldfrüchten oder die Arbeit im Stall und handwerkliche Tätigkeiten wie das Töpfern im laufenden Betrieb erleben - authentischer geht es ja kaum.