Bereits in den vergangenen Wochen sorgte die Sperrung eines der beiden Gleise zwischen Bamberg und Erlangen für erhebliche Probleme. Wenn die Bahn nun in der kommenden Nacht die Strecke komplett sperrt, fürchten viele den Verkehrskollaps auf der A73, dem Frankenschnellweg. Denn auch der Schienenersatzverkehr, also die von der Bahn eingesetzten Reisebusse, müssen sich dann durch die engen Autobahnbaustellen quetschen.
Mehr Zeit einplanen
Für viele Pendler bedeutet das, dass sie in den nächsten Tagen deutlich früher aufstehen müssen. Denn die Busse dürften auch wegen der Baustellen auf dem Frankenschnellweg deutlich länger brauchen als die Bahn. Pendler sollten sich deshalb laut Bahn genau über die Verbindungen per Schienenersatzverkehr informieren, um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen.
Bauarbeiten rund um die Uhr
Schon seit dem 11. August wird an der Bahnstrecke Bamberg-Erlangen intensiv gebaut, erklärt Projektingenieur Albert Regel. Gearbeitet wird rund um die Uhr. Deshalb geht es besonders im Bereich Erlangen, Baiersdorf und Forchheim auch in der Nacht recht laut zu. Grund sind Arbeiten an Lärmschutzwänden, Aushub- und Bodenverdichtungsarbeiten sowie Gleisbauarbeiten mit Großtechnik. Zum Glück sei davon im Forchheimer Norden und im Raum Baiersdorf kaum Wohnbebauung betroffen, so Regel. Es handle sich hautsächlich um Misch- und Industriegebiet.
München-Berlin in vier Stunden
Ziel der Baumaßnahmen ist die Verknüpfung der im vergangenen Jahr neu errichteten Bahnanlagen. Der Abschnitt Erlangen wird nach diesen abschließenden Arbeiten dann komplett viergleisig ausgebaut sein, so die Bahn. Die Bauarbeiten sind Teil des viergleisigen Ausbaus der 83 Kilometer langen Bahnstrecke Nürnberg-Ebensfeld (Lkr. Lichtenfels) im Verkehrsprojekt Nürnberg-Berlin (VDE8). Die Inbetriebnahme der ICE-Verbindung München-Berlin ist dann mit dem Fahrplanwechsel im Dezember geplant. Sie soll die Fahrzeit zwischen den beiden Städten um zwei Stunden von bisher sechs auf dann vier Stunden verringern.