Eine Hand dreht an einem Heizungsregler
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Symbolbild Heizung

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Aus für Öl- und Gasheizungen: So sehen es die Betriebe

Keine reinen Öl- und Gasheizungen mehr einbauen: Das plant Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ab 2024. Hersteller und die ostbayerische Handwerkerschaft sehen dem Entwurf positiv entgegen, erwarten aber auch Probleme.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will den Einbau reiner Öl- und Gasheizungen ab 2024 untersagen, ab 2045 sollen sie einem Gesetzentwurf zufolge ganz verboten sein. Hersteller und die Kreishandwerkerschaft aus Niederbayern und der Oberpfalz stehen dem Entwurf positiv gegenüber - allerdings sehen sie auch Schwierigkeiten kommen.

Über ein Jahr Wartezeit auf eine Wärmepumpe

Laut Andreas Peter, Obermeister der SHK-Innung (Sanitär Heizung Klima) Regensburg, können somit ab nächstem Jahr Öl- und Gasheizungen nur noch in Kombination mit erneuerbaren Energien installiert werden. "Entweder ersetze ich die Heizungen komplett oder ich kombiniere sie. Damit man das umsetzen kann, braucht man eine hohe Stückzahl an Wärmepumpen, und das ist jetzt schon ein Problem", so Peter. Momentan betrage die Lieferzeit für Wärmepumpen über ein Jahr.

Innung: "Nur mit Wärmepumpen wird es nicht funktionieren"

Deshalb werde es laut Andreas Peter allein mit Wärmepumpen nicht funktionieren. Man brauche eine Mischung aus Öl, Gas, Biomasse und nachwachsenden Rohstoffen: "Es wird keine Standardlösung mehr geben." Das bestätigt auch die Heizungsfirma Wolf mit Sitz in Mainburg im Landkreis Kelheim. Es gebe einen Riesen-Andrang, die Kapazitäten seien nahezu erreicht - und wie sich die Lage entwickelt, könne man nicht sagen.

Umdenken findet längst statt - viele bereit für Austausch

Habecks Gesetzentwurf sieht Frank Richert von der Firma Wolf positiv entgegen, denn früher oder später müsse jede Heizung ersetzt werden, im Schnitt halten die Anlagen rund 20 Jahre. "Bei 80 Prozent der Einfamilienhäuser lassen sich 1:1 die Heizungen tauschen in ein System mit erneuerbarer Energie. In den restlichen 20 Prozent finden wir eine Lösung, wie die 65 Prozent erreicht werden." Das ist die Quote an erneuerbaren Energien, die Habeck für Heizungen vorsieht.

Laut Andreas Peter von der SHK Innung Regensburg merkt man, dass die Endverbraucher umdenken und auch selbst aktiv werden, denn viele seien bereit ihre Heizungen zu erneuern: "Wir haben Heizungen, die sind 30, 40 Jahre alt - und die wachen jetzt alle auf." Laut Habecks Gesetzentwurf sei es vorgesehen, dass ab 2024 möglichst jede neue Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben wird. Ab 2045 soll die Nutzung von Öl- und Gasheizungen dann komplett verboten werden.

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