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Schmerzensgeldprozess gegen Polizistenmörder

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Augsburger Polizistin bekommt Schmerzensgeld

Augsburger Polizistin bekommt Schmerzensgeld

Der Polizistenmord von Augsburg hat bundesweit Schlagzeilen gemacht. Eine junge Kollegin von einer Kugel gestreift. Sie hat vor Gericht Schmerzensgeld erstritten, wenn auch deutlich weniger als gefordert.

Von
Barbara Leinfelder

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Die Zivilkammer des Augsburger Landgerichts hat der Beamtin, die bei einem Schusswechsel im Siebentischwald im Herbst 2011 verletzt wurde, 20.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Auch eventuelle Folgeschäden hat das Gericht dabei berücksichtigt.

Gericht spricht der Polizistin nur die Hälfte der geforderten Summe zu

Die Frau hatte 40.000 Euro gefordert. Die 36-jährige Polizistin begründet ihre Klage mit Panikattacken, psychischen Schäden und ihrem Verdienstausfall. Sie aus der Maschinenpistole hinter ihrem Kollegen. Die Beamtin bekam einen Streifschuss im Bereich der Hüfte ab. Das Projektil prallte vom Magazin ihrer eigenen Waffe ab. Diesem Zufall verdankt sie wohl ihr Leben.

Ihr Kollege war damals im Kugelhagel getötet worden. Ein Brüderpaar wurde wenig später festgenommen und vom Augsburger Schwurgericht zu lebenslanger Haft verurteilt.

Gutachter stellt gravierende psychische Folgen fest

Ein vom Gericht bestellter Gutachter hatte bestätigt, dass die 36-Jährige durch das Tatgeschehen unter einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Die körperliche Verletzung sei abgeheilt, die seelische Verwundung aber sitze tief, sagt ihre Anwältin Marion Zech. Angstzustände und psychische Tiefs würden die Beamtin wohl ihr Leben lang begleiten.

Anwalt Florian Eder, der einen der Täter vertritt, sagte dem BR in einer ersten Reaktion, er werde das Urteil prüfen und gegebenenfalls Rechtsmittel einlegen. Beide Brüder haben eine Tatbeteiligung in ihrem Strafprozess immer bestritten.