Die Zahl der in Bayern ankommenden Asylbewerber ist deutlich zurückgegangen. Das bayerische Innenministerium veröffentlichte Zahlen vom ersten Quartal 2025, verglichen mit dem ersten Quartal 2024. Danach waren es – bezogen auf diesen Zeitraum – nur noch etwa halb so viele Asylbewerber: 3.570 Personen von Anfang Januar bis Ende März 2025. Im Jahr davor waren es noch 7.573 gewesen, wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mitteilte.
Herrmann führt den Rückgang unter anderem auf die Grenzkontrollen zurück. Maßnahmen, illegale Migration einzudämmen, würde ihre Wirkung zeigen.
Asylbewerber in Bayern: Fast 3.400 freiwillige Ausreisen in drei Monaten
Außerdem verließen in den ersten drei Monaten mehr abgelehnte Asylbewerber Bayern als neu im Freistaat ankamen. 3.398 reisten demnach freiwillig aus. 941 Personen seien abgeschoben worden, insbesondere in die Herkunftsländer Türkei, Georgien und Nigeria. "Mit 347 Rückführungen allein im März haben wir den höchsten Monatswert seit Februar 2016 erreicht", so Herrmann.
Als Nächstes gelte es auf Bundesebene zu erreichen, dass Rückführungen nach Syrien und Afghanistan ermöglicht werden, so Herrmann. Wer kein Aufenthaltsrecht habe oder gegen geltende Gesetze in Deutschland verstoße, müsse schnellstmöglich in seine Heimat zurückgebracht werden. Da der oberbayerische CSU-Politiker Alexander Dobrindt Bundesinnenminister der künftigen schwarz-roten Bundesregierung werden soll, geht Herrmann davon aus, dass sich der Trend fortsetzt.
Der künftige Kanzleramtschef Thorsten Frei hat bereits schärfere Regeln für Asylbewerber ab dem 6. Mai angekündigt. Die neue Regierung werden ab dem ersten Tag die Personenkontrollen an den deutschen Grenzen ausweiten, sagte der CDU-Politiker der Funke Mediengruppe.
Herrmann: Kommunen entlasten
Nur durch eine langfristige Begrenzung und Steuerung der Migration könnten auch die Kommunen entlastet und die Integrationsfähigkeit der Gesellschaft wieder sichergestellt werden, so Herrmann.
Kommunen und Landräte beklagen seit Langem, Geflüchtete bei begrenztem Wohnraum nicht angemessen unterbringen zu können – trotz zurückgehender Asylbewerberzahlen. In Bayern haben im vergangenen Jahr 35.953 Menschen einen Erstantrag auf Asyl gestellt. 2023 waren es 50.389: Das ist ein Rückgang um etwa 30 Prozent – in etwa so viel wie im bundesweiten Durchschnitt.
Die noch geschäftsführende Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) führte die sinkenden Asylzahlen zu Jahresbeginn auf politische Maßnahmen zurück wie Kontrollen der Bundespolizei an den Außengrenzen und die Verschärfung der Regeln für die Abschiebung. Migrationsforscher verweisen aber insbesondere auf die Bedeutung der Entwicklung in den Herkunftsländern.
Mit Informationen von KNA und dpa
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