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Asiatischer Laubholzbockkäfer

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Asiatischer Laubholzbockkäfer womöglich auf dem Rückzug

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist auf einem guten Weg, den Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) in Bayern zu besiegen. Seit den letzten Baumfällungen sind in der Murnauer Gegend keine Schadkäfer mehr aufgetaucht. Von Martin Breitkopf

Entwarnung kann zwar noch nicht gegeben werden, aber im aktuellsten Befallsgebiet in Murnau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen hat LfL-Sprecherin Elke Zahner-Meike dem Bayerischen Rundfunk bestätigt, es habe bei den letzten Baumfällungen im Oktober keine weiteren Funde gegeben und auch die aufgestellten Lockstofffallen waren leer.

Auch im übrigen Bayern länger keine Käfer gesichtet

Damit liegt der letzte ALB-Fund über ein halbes Jahr zurück. In den anderen vier bayerischen Befallsgebieten gibt es schon seit über einen Jahr keine weiteren Funde. In Neubiberg (Lkr. München) war der letzte Fund im Sommer 2015, in Ziemetshausen (Lkr. Günzburg) im Frühjahr 2016. in Feldkirchen (Lkr. München) im Sommer 2016, in Kelheim im November 2016.

Käferjagd mit Fällungen und Hund

Vermutlich mit Paletten aus Asien ist er eingeschleppt worden - der asiatische Laubholzbockkäfer. Der schwarze Käfer kann bis zu vier Zentimeter groß werden, auf den Flügeln hat er weiße Punkte - auffällig sind seine langen, schwarz-weiß gestreiften Fühler. Seine Larven sind gefräßig und befallen völlig gesunde Laubbäume. Da der Käfer bei uns keine natürlichen Feinde hat ist er ein echtes Risiko. Rigoros gehen die Behörden deshalb gegen ihn vor - im Umkreis von 100 Meter werden um einen befallenen Baum alles Gehölz entfernt und verbrannt. Im Fall von Murnau waren es hauptsächlich Ahornbäume - eine Fläche von sechs Hektar wurde kahl geschlagen.

Kontrollen in Murnau

Die gesamte Quarentänezone hat sogar einen noch größeren Durchmesser. Sie umfasst mit vier Kilometern so gut wie ganz Murnau. In diesem Sicherheitspuffer gibt es ständig Sichtkontrollen und die Entsorgung von Schnittgut unterliegt strengen Auflagen. Diese Maßnahmen zeigen jetzt auch in Murnau einen ersten Erfolg - nach mehreren Funden haben die speziell geschulten Hunde keine neuen Spuren vom Asiatischen Laubholzbockkäfer gefunden. Trotzdem gibt die Landesanstalt keine Entwarnung. Noch bis 2020 bleibt die Quarantänezone bestehen und die Hundeführer mit ihren Spürhunden bleiben weiter wachsam. Das Ziel ist die Ausrottung des asiatischen Laubholzbockkäfers. Die ist bisher in Bayern nur im niederbayerischen Neukirchen am Inn gelungen.