Dem Bayerischen Rundfunk liegt ein Schreiben vor, demzufolge der Boden eines Supermarktes in der Bayreuther Straße angeblich mit Asbest belastet ist. Das habe der Befund einer Bodenprobe ergeben, schreibt Andreas Wiebe vom Vorstand der Firma Ecoloft.
Bauträger sieht Risiko für Lungenkrebs
Der Lagerraum werde täglich von Mitarbeitern des Lebensmittelmarktes betreten. Außerdem fahren demnach täglich Lkw-Fahrer mit ihren Rollcontainern darüber. Der Estrich werde dadurch aufgewirbelt und es sei davon auszugehen, dass Mitarbeiter und Kunden einem Lungenkrebsrisiko ausgesetzt seien. Der Nürnberger Bauträger sei im Sommer vergangenen Jahres vom Eigentümer der Immobilie – der Immobilienfirma Emporos Real Estate – beauftragt worden, eine Fehlstelle im Boden des Lagers zu begutachten. In zahlreichen Gesprächen und Telefonaten habe man den Eigentümer im Anschluss auf die Problematik hingewiesen und ihn zum Handeln aufgefordert. Man sei jedoch über Monate hinweg auf "taube Ohren gestoßen" und habe sich nun veranlasst gesehen, an die Öffentlichkeit zu gehen.
Gewerbeaufsichtsamt weiß von nichts
Jürgen Katzer von Emporos Real Estate weist die Vorwürfe zurück. Dem Geschäftsführer zufolge sind Streitigkeiten um Schadensersatzansprüche mit dem Nürnberger Bauträger der Grund für die Vorwürfe. Von dem Boden in dem Lagerraum gehe keine Gefahr aus.
"Diese Behauptungen sind haltlos und falsch. (...) Da mit der Firma Ecoloft AG wegen der gemeinsamen Grundstücksnutzung wiederholt gerichtliche Streitigkeiten bestehen, können wir nicht ausschließen, dass diese Streitigkeiten sowie eine aktuelle gerichtliche Auseinandersetzung Anlass für diese Behauptungen sind."
Jürgen Katzer, Geschäftsführer der Emporos Real Estate GmbH
Der Emporos Real Estate GmbH zufolge handelt es sich bei dem kritisierten Boden um einen Magnesia-Estrich. Dieser sei durch eine bundesweit tätige Fachfirma auf seine gesundheitliche Unbedenklichkeit hin begutachtet worden, die europaweit als Marktführer in Sachen Asbest- und Faseranalytik gelte. Deren Ergebnis laute: Es bestehe weder eine Gesundheitsgefährdung, noch eine Sanierungspflicht. Eine Nachfrage beim zuständigen Gewerbeaufsichtsamt in Coburg ergab, dass der Fall dort bisher nicht bekannt ist.