Bildrechte: picture-alliance/dpa

Spatz sitzt auf einem Zweig

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Artensterben: Viele Vogel- und Insektenarten akut gefährdet

Die Insektenzahl in Bayern geht stark zurück und damit auch die Artenvielfalt bei Vögeln. Die Ursachen sind vielfältig - Pflanzenschutzmittel oder der Klimawandel etwa. Im Landtag gab es dazu eine lebhafte Debatte. Von Regina Kirschner

Von

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Ein Bericht des Umweltministeriums alarmiert: Die Insektenzahl in Bayern nimmt deutlich ab. Bei Tagfaltern, Heuschrecken oder Libellen wurde in den vergangenen Jahren ein Rückgang um über 50 Prozent gezählt, heißt es in dem Bericht.

Artensterben verursacht durch Pflanzenschutzmittel und Flächenversiegelung

Besonders besorgniserregend: Sogar früher häufige Arten werden immer weniger. Die Folge: Auch viele Brutvogelarten, die sich von Insekten ernähren, stehen auf der Roten Liste, wie Rotschenkel, Uferschnepfe oder Braunkehlchen. Ursachen gibt es viele: Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln oder der Verlust von Blumenwiesen durch Flächenversiegelung. Dass dringend gehandelt werden muss, darüber sind sich alle Fraktionen im Landtag einig. Die CSU betont, dass die Staatsregierung mit dem neuen Artenschutzzentrum in Augsburg und vielen anderen Projekten auf einem guten Weg sei. Grüne, SPD und Freie Wähler warnen jedoch, das reiche bei weitem nicht aus.

Dritter Nationalpark wird wieder diskutiert

Florian von Brunn von der SPD wirft der CSU Versagen vor und fordert ein Sofortprogramm. Schließlich sei es nicht fünf vor, sondern schon fünf nach zwölf, so von Brunn. Christian Magerl von den Grünen verlangt dringend mehr Personal für die Naturschutzbehörden und macht auch den umstrittenen dritten Nationalpark bei der Artenschutzdebatte im Umweltausschuss wieder zum Thema. Wenn schon so viele Blumenwiesen verschwinden, sollen die Tiere zumindest in Nationalparks noch entsprechenden Lebensraum finden, mahnt der Grünenpolitiker.

Benno Zierer von den Freien Wählern richtet seinen Appell aber nicht nur an die Staatsregierung. Die ganze Gesellschaft könne etwas tun, mahnt er. Statt nach einer sauberen, aufgeräumten Landschaft zu streben und dann Insektenhotels im Garten aufzuhängen, sollten wir lieber dazu übergehen auch mal Totholz herumliegen zu lassen und nicht jeden Busch zu schneiden, so Zierer.