Archäologen sind in der Nürnberger Innenstadt auf seltene historische Funde aus dem 14. Jahrhundert gestoßen.
Neben der Nonnengasse fanden sie bei Sanierungsarbeiten Reste der inneren Stadtmauer, Teile eines Wehrgangs und einen mittelalterlichen Rundbrunnen. Die Bauten waren bislang unter Kriegsschutt aus dem zweiten Weltkrieg verborgen, berichtet Gregor Stolarski, der zuständige Bauingenieur bei den Ausgrabungen. Gut ein Jahr dauerte es, bis die historischen Überreste des sogenannten Zwingers freigelegt waren.
"Man kann sich einige Jahrhunderte zurückversetzen, in die Lage der Wächter, die mit einer Lanze in der Hand hier gemächlichen Schrittes entlang liefen und nach außen schauten, ob sich der Feind der Stadt näherte." Gregor Stolarski, Bauingenieur bei den Ausgrabungen
Breitgepflasterter Wehrgang
Die Wächter liefen zwischen innerer Stadtmauer und einem Brustwehr über einen breit gepflasterten Wehrgang und sahen über den Stadtgraben auf freies Feld. Mehrere Fundamente deuten darauf hin, dass der Wehrgang überdacht war, um die Wächter vor Pfeilen der Feinde zu schützen. Der Brunnen aus Sandstein diente der Wasserversorgung und war etwa 26 Meter tief. Neben dem Brunnen lassen sich noch Reste eines Schöpfwerks erkennen. Mit dem Ausbau und der Erweiterung der Stadtmauern, wie sie heute rund um die Nürnberg Innenstadt zu sehen sind, wurde diese alte Anlage nicht mehr gebraucht.
Nicht für die Öffentlichkeit zugänglich
Der historische Zwinger ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, da er auf dem Gelände einer Bank liegt. Es wird aber überlegt, ob die Überreste des alten Zwingers am Tag des offenen Denkmals im September gezeigt werden.
Alter Wehrgang