Das Nestlé-Werk bei Biessenhofen im Ostallgaeu

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Arbeitsplätze bei Nestlé im Allgäu bedroht

Bei Nestlé in Biessenhofen im Ostallgäu sollen über 100 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Gewerkschaft NGG beklagt, der Konzern bekomme den Hals nicht voll. Heute wollen Mitarbeiter vor den Werkstoren protestieren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG hat eine Protestkundgebung vor dem Nestlé-Werk in Biessenhofen im Ostallgäu angekündigt. Nach Angaben der Gewerkschaft fand in Biessenhofen zunächst eine Betriebsversammlung statt – die sollte im Anschluss kurzerhand nach draußen vor die Werkstore verlegt werden.

106 Arbeitsplätze in Biessenhofen bedroht

Die Mitarbeiter wollen mit Plakaten und Trillerpfeifen gegen den angekündigten Stellenabbau im Werk in Biessenhofen protestieren. Nach Angaben des Unternehmens sollen 106 Arbeitsplätze abgebaut werden, auch betriebsbedingte Kündigungen werden nicht ausgeschlossen. Die Gewerkschaft kritisiert die drohenden Entlassungen im Allgäu und spricht von einem "Job-Kahlschlag", bei dem deutschlandweit bis zu 3.200 Arbeitsplätze wegfallen werden.

NGG beklagt Profitgier bei Nestlé

Ausschlaggebend für diese Maßnahmen dürfte nach Ansicht der Gewerkschaft das Versprechen des 2016 berufenen Nestlé-Chefs Ulf Mark Schneider beim jährlichen Investorentag im September 2017 sein. Schneider kündigte eine Erhöhung der operativen Ergebnismarge auf 18,5 Prozent bis 2020 an.

Die Gewerkschaft NGG kündigte an, um den Erhalt der Arbeitsplätze zu kämpfen. Man werde nicht akzeptieren, "dass Menschen, die durch ihre tägliche Arbeit zum wirtschaftlichen Erfolg des Nestlé-Konzerns beigetragen haben, nur weil Nestlé den Kragen nicht voll bekommt, nun auf die Straße gesetzt werden“, so Claudia Weixler, NGG-Geschäftsführerin der Region Allgäu. An der Kundgebung werden auch Freddy Adjan, Landesbezirksvorsitzender der NGG und Wolfgang Eurisch, Bürgermeister von Biessenhofen, teilnehmen.