Schild der Bundesagentur für Arbeit.
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Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im März um 10.263 auf 258.732 zurückgegangen.

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Arbeitslosigkeit in Bayern sinkt wegen Frühjahrsbelebung

Die Frühjahrsbelebung senkt die Arbeitslosenquote in Bayern auf 3,4 Prozent. Wegen der wachsenden Flüchtlingszahlen ist die Zahl der Arbeitslosen aber höher als 2022. Auf dem Ausbildungsmarkt sieht es laut den Arbeitsagenturen so gut aus wie nie.

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Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im März um gut 10.000 auf 258.732 Menschen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent.

Der Rückgang ist saisonüblich, fällt jedoch schwächer aus als in den Vorjahren. Das liegt am insgesamt eher milden Winter, der es insbesondere auf dem Bau vielerorts möglich machte, schon ab Februar wieder zu arbeiten. Der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Ralf Holtzwart, meint: "Daran kann man sehen, der Klimawandel wirkt sich auch auf die saisonale Beschäftigung aus."

Höhere Arbeitslosenzahl im Vergleich zu März 2022

Anders fällt dagegen der Jahresvergleich aus: Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Vergleich zum März vor einem Jahr um über 28.000 erhöht. Das ist ein Plus von 12,4 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit macht dafür in erster Linie die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Ländern verantwortlich.

"Es wird schwierig werden, diese Menschen alle in einen Job zu bringen", sagt Holtzwart. Doch bezeichnet er den bayerischen Arbeitsmarkt weiterhin als widerstandsfähig. Das zeige auch der Bestand an freien Arbeitsstellen, von denen es rund 150.700 gebe – 0,4 Prozent mehr als vor einem Monat. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 sind das deutlich weniger. Einen Trend könne man daraus aber noch nicht ableiten.

Chef von Bayerns Arbeitsagenturen sieht "Licht und Schatten"

Auf dem Arbeitsmarkt gebe es aktuell eben "Licht und Schatten". Da sei zum einen die einsetzende Frühjahrsbelebung. Zum anderen gebe es viele Geflüchtete in Bayern, die erst noch in den Arbeitsmarkt zu integrieren seien. Momentan würden im Freistaat über 20.000 Ukrainerinnen Integrationskurse besuchen. Viele von ihnen, sagt Holtzwart, würden ab diesem Frühjahr ihre Sprachprüfungen ablegen, was ihnen erlaube, eine Beschäftigung aufzunehmen. Wenn sie sich dann berufsbegleitend weiterqualifizieren, können sie zu in Deutschland ersehnten Fachkräften werden.

"Schulabgänger, die nichts machen, droht Langzeitarbeitslosigkeit"

Im März ziehen die Arbeitsagenturen auch eine erste Bilanz zum laufenden Ausbildungsjahr, das im vergangenen September begann. Dank hoher Ausbildungsbereitschaft der Betriebe sei der Lehrstellenmarkt "so gut wie nie", sagt Holtzwart. Demnach gibt es mit knapp 89.000 Lehrstellen mehr Azubi-Stellen als im Vorjahr. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber stagniere jedoch bei 47.000.

Sorgen machen Holtzwart jene jungen Schulabgänger, "die gar nichts machen: weder Ausbildung, weder Schule, noch Arbeit." Im Freistaat seien das rund 20.000 junge Leute. Holtzwart warnt, ihnen drohe ein "großes Potential für künftige Langzeitarbeitslosigkeit". Er appelliert an Betroffene, eine Ausbildung zu beginnen. Denn eine gute Ausbildung sei "immer noch die beste Arbeitslosenversicherung."

Ranking nach Arbeitslosenquote: Schwaben auf Platz 1

Im Vergleich der bayerischen Regierungsbezirke hat Schwaben mit 3,0 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote. Platz 2 teilen sich mit je 3,3 Prozent Quote die Bezirke Oberbayern und Unterfranken. Oberfranken und Mittelfranken bilden mit 3,9 Prozent das Schlusslicht.

Von den 71 bayerischen Landkreisen lag bei 39 die Quote im März unter 3,0 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote unter den Landkreisen verzeichnet mit 1,9 Prozent Bad Tölz-Wolfratshausen, gefolgt vom Kreis Pfaffenhofen an der Ilm mit 2,0 Prozent. Unter den kreisfreien Städten hat mit 6,6 Prozent Schweinfurt die höchste Arbeitslosenquote. Es folgt Coburg mit 6,2 Prozent.

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