Seit dem späten Freitagabend war die zentrale S-Bahn-Strecke durch die Innenstadt gesperrt. Die sogenannte Stammstrecke wird von allen Linien genutzt und zählt laut Deutscher Bahn zu den meistbefahrenen Bahnstrecken Europas. In Hauptverkehrszeiten wird der Tunnel von je 30 Zügen pro Stunde und Richtung befahren.
Sperrung zwei Jahre lang vorbereitet
Wie die Bahn mitteilte, waren am Wochenende 550 Arbeiter und 15 Arbeitszüge bei Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten im Einsatz. Es wurden zum Beispiel Bahnsteigkanten saniert und die Stromversorgung erneuert. Die Arbeiten wurden extra an einem Wochenende gebündelt, weil sonst 42 einzelne Sperrungen nötig geworden wären.
Damit es nicht zum Verkehrschaos kommt, pendelten permanent Busse quer durch die Stadt zwischen dem Ostbahnhof und dem ICE-Bahnhof München-Pasing. Zudem konnten die Fahrgäste zwischen Pasing, dem Haupt- und dem Ostbahnhof auf Regionalbahnen umsteigen. Die Stammstreckensperrung wurde von der Deutschen Bahn zwei Jahre lang vorbereitet.
Kritik vom Fahrgastverband
Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte, dass nicht nur auf der Stammstrecke Züge ausfielen, sondern auch auf den eigentlich nicht direkt betroffenen Außenstrecken von S1 und S2. Sperrungen und Ausfälle führten zu einem "Dauerfrust bei den Fahrgästen", sagte Andreas Barth vom Fahrgastverband. Um die bisherige S-Bahn-Hauptstrecke zu entlasten, wird derzeit eine zweite Münchner Stammstrecke gebaut.