Beim Einzug durch die Menge auf dem Erlanger Rathausplatz waren hunderte Handykameras auf die Kanzlerin gerichtet. Anhänger streckten Plakate in die Luft, auf denen "I love" zu lesen war, dazu ein Bild von Händen, die zur Merkel-Raute geformt waren.
"Hau ab"-Schreie
Es gab aber auch Proteste. Während Merkels gesamtem Auftritt ertönten immer wieder Buh-Rufe, Pfiffe und "Hau ab"-Schreie. Die schon etwas heiser klingende Kanzlerin ging während ihrer gut halbstündigen Rede darauf ein.
"Es gibt Parteien in diesem Wahlkampf, die treffe ich nur beim Schreien. Ich glaube nicht, dass man mit Schreien und Pfeifen die Welt zum Besseren verändert." Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
Damit spielte Merkel wohl auf Anhänger der AfD an, die lauthals demonstrierten. Die Kanzlerin lobte in ihrer Rede Erlangen als "gute Forschungs- und Entwicklungsstadt". Sie schnitt außerdem viele Wahlkampf-Themen ihrer Partei an - zum Beispiel die steuerliche Entlastung für Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen und bessere Bildung durch technische Aufrüstung an Schulen.
Herrmann: "Wir brauchen mehr Bayern in Berlin"
Merkel lobte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) für die gute technische Ausstattung der bayerischen Polizei. Sie wolle ein Musterpolizeigesetz einführen, das sich an Bayern orientiere, so Merkel.
Herrmann, der vor der Kanzlerin sprach, meinte: "Wir brauchen mehr Bayern in Berlin." Herrmann ist der Spitzenkandidat der CSU für die Bundestagswahl und gilt als heißer Anwärter für das Amt des Bundesinnenministers.