Apotheke von Bernward Unger in Dettelbach
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Auch in Unterfranken werden am Mittwoch viele Apotheken aus Protest geschlossen bleiben. Hier die Apotheke von Bernward Unger in Dettelbach

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Apotheken in Unterfranken am Mittwoch aus Protest geschlossen

Apotheken in Unterfranken am Mittwoch aus Protest geschlossen

Hustensaft, Schmerztabletten oder Antibiotika: Am Mittwoch werden Medikamente schwer zu bekommen sein. Fast alle Apotheken in Bayern bleiben aus Protest geschlossen, auch in Unterfranken. In Würzburg und Schweinfurt sind zudem Kundgebungen geplant.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Die Bundesvereinigung Deutscher Apotheker-Verbände ruft am Mittwoch bundesweit zu einem Protesttag der Apotheker und ihrer Mitarbeiter auf. Die Folge: An diesem Tag werden viele Apotheken geschlossen bleiben. Notdienstapotheken sollen geöffnet haben.

Die Apothekerinnen und Apotheker fordern unter anderem von den Krankenkassen höherer Honorare für verschreibungspflichtige Medikamente, einen finanziellen Ausgleich für die Bewältigung von Lieferengpässen oder den Abbau von Bürokratie.

Apothekerverband Unterfranken: "Gewaltige Erhöhung der Vergütungen nötig"

Auch Bernward Unger aus Dettelbach im Landkreis Kitzingen beteiligt sich an dem bundesweiten Protesttag und öffnet seine Apotheke am Mittwoch daher nicht. Der unterfränkische Bezirksvorsitzende des Bayerischen Apothekerverbandes erklärte gegenüber BR24, dass sich die Vergütungen der Krankenkassen für verschreibungspflichtige Medikamente gewaltig erhöhen müssten, damit Apotheken langfristig existieren könnten.

Die Apotheker fordern eine Steigerung von 8,35 auf 12 Euro, damit ein Plus von gut 43 Prozent. Laut Unger müsse sich die Vergütung um diesen Umfang erhöhen, weil sie alleine in den vergangenen 20 Jahren quasi nicht gestiegen sei. Dagegen seien die Löhne in dieser Zeit um rund 50 Prozent, das Bruttoinlandsprodukt um rund 80 Prozent und die Einnahmen der Krankenkassen um rund 100 Prozent gestiegen.

"Ausgebrannte Teams" durch Bürokratie und Lieferengpässe

Im Durchschnitt würden Apotheken mehr als die Hälfte ihres Geschäfts durch die Ausgabe verschreibungspflichtiger Medikamente machen. Unger kritisiert auch eine gestiegene Bürokratie mit dem Risiko der Apotheken, dass bei Abrechnungsformfehlern Krankenkassen die Kosten für Medikamente – egal ob sie 20, 200 oder 2.000 Euro kosten - überhaupt nicht mehr übernehmen würden. Heißt: Die Apotheken würden auf den Kosten sitzen bleiben. Bei der Herstellung von Medikamenten wie beispielsweise Fiebersäften oder Salben zahlen Apotheken laut Unger sogar drauf.

Hinzu kommen die aktuellen Lieferengpässe. Sie würden so viel Energie, Zeit und Geld binden. "Unsere Teams sind ausgebrannt", beschreibt Unger die Situation.

Immer weniger Apotheken in Bayern

Die Zahl der Apotheken ist laut Unger in Bayern seit 2012 von 3.347 auf 2.841 (Stand 31.5.2023) gesunken. Die Zahl der inhabergeführten Apotheken sei sogar in dieser Zeit sogar um etwa 50 Prozent gefallen. Immer weniger Apotheker würden das wirtschaftliche Risiko tragen wollen, so der unterfränkische Bezirksvorsitzende des Bayerischen Apothekerverbandes.

Geplante Protestaktionen in Würzburg und Schweinfurt

In Würzburg wollen Apotheker, Mitarbeiter, Pharmazie-Studierende und Schülerinnen und Schüler der Schule für Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten am Mittwoch ab 11 Uhr vor dem Hauptbahnhof für ihre Forderungen demonstrieren und dann zum Marktplatz ziehen. In Schweinfurt findet eine Protestkundgebung um 10 Uhr am Georg-Wichtermann-Platz statt.

Protesttag der Apotheken in Bayern.
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Protesttag der Apotheken in Bayern.

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