Die Anti-Donaulied-Aktivisten aus Passau haben ihre Pläne für 2021 vorgestellt. Die Gruppe rund um Studentin Corinna Schütz setzt sich dafür ein, dass das Donaulied in seiner alten Fassung nicht mehr in Bierzelten gespielt wird. Es sei sexistisch und gewaltverherrlichend.
Petition soll im Landtag diskutiert werden
Wie die Passauer Initiative mitteilt, soll die Petition im kommenden Jahr im Bayerischen Landtag diskutiert werden. Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) hatte im Sommer zugesagt, dieses Anliegen zu unterstützen. Die Initiative hofft zudem, dass 2021 auch die Gründung eines gemeinnützigen Vereins abgeschlossen werden kann.
Als europäisches Solidaritätsprojekt anerkannt
Erst vor Kurzem haben die Aktivisten eine Förderungszusage durch das EU-Solidaritätskorps erhalten und wurden somit als europäisches Solidaritätsprojekt anerkannt, erklärte Sprecherin Corinna Schütz.
Mit der Online-Petition hatte die Gruppe in diesem Jahr bereits mehr als 36.000 Unterstützer in ganz Deutschland gefunden. Politiker unterschiedlichster Parteien äußerten Zustimmung zu der Petition. Die Stadt Montabaur im Westerwald untersagte mittlerweile das Spielen des Liedes in Bierzelten.
Der Vorwurf: Donaulied verharmlose Vergewaltigungen
Was die Gruppe am Donaulied stört, ist die nach ihrer Ansicht ebenso offensichtliche wie verharmlosende Darstellung der Vergewaltigung eines Mädchens. In einer weit verbreiteten Version des Liedes heißt es: "Ich machte mich über die Schlafende her, Ohohoholalala, sie hörte das Rauschen der Donau nicht mehr, Ohohoholalala" oder "Mein Mädchen, mein Mädchen, was regst du dich auf, Ohohoholalala, für mich war es schön und für dich sicher auch, Ohohoholalala".
Spott und Beleidigungen für die Aktivisten
Die Passauer Gruppe erntete dieses Jahr aber auch Kritik, Spott und ernsthafte Beleidigungen. Einige, die sich als Verfechter der Tradition sehen, initiierten im Internet eine Gegen-Petition. Die Initiatorin des Widerstands gegen das umstrittene Donaulied, Corinna Schütz, erhielt nach eigenen Aussagen auch Mord- und Vergewaltigungsandrohungen.
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