Bei der ersten Kundgebung des Bündnisses "Nicht allein!" haben sich am Freitag rund 50 Menschen in Ansbach für Entlastungen in der Krise ausgesprochen. "Es hilft der Ukraine nicht, wenn in Ansbach die Kinder frieren und die Senioren hungern", so Mitbegründer der Gruppierung Boris-André Meyer gegenüber dem BR. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Für Heizung, Brot und Frieden" und fand fünf vor zwölf Uhr statt, um im übertragenen Sinn auf die Brisanz der Situation hinzuweisen.
Forderung: Sozialtarif für Strom und Gas
Das neu gegründete Bündnis will Menschen entlasten und ein Licht am Ende des Tunnels schaffen. Die Forderung an die Politik: Aufhören mit Sanktionen, denn die würden zu Lasten der Bevölkerung gehen. Als konkrete Maßnahme schlägt Offene-Linke-Stadtrat Meyer Sozialtarife bei Strom und Gas vor. Die würden vor allem Alleinerziehende und Senioren mit geringer Rente unterstützen. Grundsätzlich betrifft aber die Energiekrise nicht nur Geringverdienende, so Ulli Schneeweiß von Verdi Mittelfranken. Auch die Mittelschicht schlucke angesichts der Inflation. Auch gehe es um kleine Handwerksbetriebe wie Bäckereien.

Ansbach: Bündnis "Nicht allein" fordert Sozialtarif für Energie
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60 höhere Gaskosten
In der letzten Woche seien die Bürgerinnen und Bürger von den Ansbacher Stadtwerken über Gaspreiserhöhungen von 60 Prozent informiert worden. Mit 700 Euro Gaskosten müsste eine vierköpfige Familie in Ansbach aktuell monatlich rechnen, so Gewerkschaftsbund-Vertreter Benjamin Kiesling, der sich auf ein Internetvergleichsportal beruft. Es könne nicht sein, dass "Familien leiden und große Konzerne den großen Reibach" machen.
Bundesweites Problem
Das Bündnis "Nicht allein!" besteht aus Gewerkschaften, Kirchenorganisationen und Kommunalpolitikern. Die Probleme, die die Gruppierung anspricht bestehen bundesweit, so Ulli Schneeweiß von Verdi. Doch man könne nicht nur in den großen Städten auf die Straße gehen. In drei Wochen plant die Gruppierung die nächste Aktion in Ansbach.