Sportreferent Jürgen K. Enninger und Oberbürgermeisterin Eva Weber bei "Mädchen an den Ball" in Augsburg.
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Das Projekt "Mädchen an den Ball" will für Fußball begeistern, ohne dass man im Verein Mitglied wird.

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Anpfiff für "Mädchen an den Ball" in Augsburg

Die Fußball-EM der Frauen hat viele begeistert. Viele junge Mädchen wollen jetzt selbst Fußball spielen, ohne gleich in einen Verein einzutreten. Ein besonderes Projekt in Augsburg bringt sie zusammen und baut Hürden ab.

Pass, Schuss und Tor! Auf dem Fußballplatz des TSV Pfersee in Augsburg kicken gut 50 jungen Sportlerinnen ihre Bälle aufs Tor. Es sieht nach einem ganz normalen Aufwärmtraining aus, ist es aber nicht. Das Besondere: Hier rollt der Ball nur für Mädchen zwischen sechs und 16 Jahren, die einfach mal Fußball ausprobieren wollen.

Das erste Mal Fußball-Luft schnuppern

"Ich wollte das halt auch mal ausprobieren, weil meine Schwester auch Fußball spielt und unser Lehrer hat uns die Flyer für das Training hier gegeben", sagt Sophia. Auch Larina ist zum ersten Mal dabei: "Mein Onkel und ich haben immer Fußball gespielt und mir hat es sehr viel Spaß gemacht, deswegen bin ich hier mal vorbeigekommen." Und Ira hat auch Lust auf Fußball: "Ich will es halt so auch ein bisschen den Jungs zeigen, dass es auch ein Mädchensport ist."

Zu spät oder gar nicht kommen ist hier kein Problem

"Mädchen an den Ball" heißt das Projekt und ist ein kostenloses, offenes und inklusives Angebot für alle Mädchen - ganz ohne Druck und ohne Verpflichtungen. Das Projekt läuft ab sofort in Augsburg, in München und anderen Städten ist es schon seit Jahren erfolgreich. "Bei uns dürfen sie kommen und spielen – just for Fun. Hier können sie den Sport einfach mal ausprobieren – ohne sofort eine Vereinsmitgliedschaft abzuschließen, um nach drei Wochen festzustellen, dass es doch keinen Spaß macht. Bei uns ist alles frei. Sie können auch fünf Wochen Pause machen und dann feststellen, das möchte ich doch wieder machen, da komme ich wieder", erklärt Pressesprecherin Simone Bauer vom Verein BIKU, der das Projekt ins Leben gerufen hat.

Fußball stärkt Selbstbewusstsein und soziale Fähigkeiten

Drei Trainerinnen und Trainer kümmern sich um die Mädchen, einmal pro Woche am Mittwoch von 15 bis 17 Uhr. Finanziert wird das Projekt von der Stadt Augsburg mit 15.000 Euro pro Jahr. Für Oberbürgermeisterin Eva Weber eine Herzensangelegenheit. Mädchen Selbstbewusstsein zu geben, das funktioniere am besten über Sport, sagt Weber. Und Fußball sei nun mal ein "cooler Sport". Auch die sozialen Fähigkeiten sollen über den Teamsport gestärkt werden. Simone Bauer vom Verein BIKU sieht und hört viele schöne Geschichten. Schon nach ein paar Trainingseinheiten sehe man eine Entwicklung bei den Mädchen, sagt Bauer. Sie würden selbstbewusster, entdeckten den Spaß am Sport.

Wer Zeit und Lust hat, kommt wieder

Hauptsache, Spaß macht’s. Den Mädels hat das erste Training auf jeden Fall gefallen und viele von ihnen werden vielleicht schon nächste Woche wiederkommen. "Ich würde es auch bei Regen machen. Ich will es ständig machen. Es macht einfach Spaß", sagt eine junge Spielerin. Und eine andere ist sich auch sicher: "Ich finde Fußball einfach attraktiv und werde das nächste Mal auch kommen."

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