Gerade einmal vier Stunden dauerte der Besuch von Angela Merkel am Chiemsee. Mit dabei war das gesamte bayerische Kabinett. Ministerpräsident Markus Söder empfing die Bundeskanzlerin am Hafen in Prien. Gemeinsam trugen sich beide in das Goldene Buch des Marktes Prien ein und fuhren mit dem Schiff auf die Herreninsel.
Demo der Landwirte
Derweil nutzten die Bauern den Besuch, um auf ihre Situation hinzuweisen. Die Landwirte demonstrierten mit einer kilometerlangen Schlange, teils sogar einem Spalier aus Traktoren gegen die aktuelle Agrarpolitik in Deutschland. Nach Polizeiangaben standen am Vormittag rund 300 Traktoren entlang der Straße, von der Autobahnabfahrt bis nach Prien.
Beim Schiffsanleger selbst gab es eine angemeldete Demonstration, laut Polizei mit rund 50 Teilnehmern. Auf Plakaten stand beispielsweise "Die Totengräber der deutschen Landwirte", darunter Fotos etwa von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU), Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU), Merkel und Söder.
Herreninsel komplett gesperrt
Das Schloss Herrenchiemsee und die gesamte Herreninsel blieben am Tag des Spitzentreffens für Besucher gesperrt. Auf der Insel wurde in den vergangenen Tagen gemäht, außerdem wurden Beet- und Baumpflegearbeiten durchgeführt. Eine Pferdekutsche brachte die Bundeskanzlerin zum Neuen Schloss. Dort tagte das bayerische Kabinett im Spiegelsaal.
Symbolträchtige Kulisse
Auf Herrenchiemsee ist das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland entstanden. Ein Treffen an einem so geschichts- und symbolträchtigen Ort hat zu Spekulationen geführt, ob es bei dem Treffen auch um die K-Frage, also um eine Kanzlerkandidatur von Markus Söder gehen könnte.
Hier blieb es aber bei der symbolischen Geste. Äußerungen zu ihren möglichen Nachfolgern vermied Merkel. "Bayern hat einen guten Ministerpräsidenten." Mehr wollte sie zu dem Thema nicht sagen.
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