Der nach eigenen Angaben 38 Jahre alte Äthiopier ließ zu Beginn der Verhandlung über seinen Anwalt eine Erklärung verlesen. Es sei an dem Tag im Mai vergangenen Jahres zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und seiner 32 Jahre alten Verlobten gekommen.
Ohrfeige von Verlobter
Die Frau sei zu spät zu dem vereinbarten Treffpunkt gekommen. Im Lauf des Streits habe sie zu ihm gesagt "Du bist kein Mann" und ihm eine Ohrfeige gegeben. Was danach genau passiert sei, wisse er nicht mehr. Er habe zuvor größere Mengen Wein getrunken. Irgendwann bemerkte der Angeklagte dann aber das Messer in seiner Hand.
Angeklagter entschuldigt sich
In der vom Anwalt verlesenen Erklärung entschuldigte sich der Angeklagte bei seinem Opfer und bat um Verzeihung. Er habe einen sehr großen Fehler gemacht und wisse, dass er sich dafür verantworten müsse. Außerdem ließ der Mann erklären, seine Verlobte sei durch eine Vergewaltigung schwanger geworden. Er selbst sei verwitwet und habe zwei Kinder.
Rentner ging dazwischen
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, auf offener Straße in Neuendettelsau mehrfach auf die Frau eingestochen zu haben. Sie wurde lebensgefährlich verletzt, ihr ungeborenes Kind starb. Ein jetzt 86 Jahre alter Passant schlug auf den Angreifer mit einer Aktentasche ein, offenbar dadurch ließ der Angeklagte von seinem Opfer ab.
Urteil Mitte Juni erwartet
Zeugen sagten vor Gericht aus, dass der Angeklagte nach der Tat stumm dagesessen habe und bei seiner Festnahme durch die Polizei keinen Widerstand geleistet habe. Ein Alkoholtest einige Stunden nach der Tat ergab nur einen relativ geringen Promillewert. Das Urteil soll am 13. Juni verkündet werden.