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Angeklagter gesteht sexuellen Missbrauch von Kindern

Angeklagter gesteht sexuellen Missbrauch von Kindern

Im Verfahren wegen schweren sexuellen Missbrauchs von mehreren Kindern hat der 62-jährige Angeklagte ein Geständnis vor dem Landgericht Hof abgelegt. Ihm droht die Sicherungsverwahrung. Von Annerose Zuber

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der bereits einschlägig vorbestrafte Mann hat gestanden, mehrfach ein siebenjähriges Mädchen und ihren achtjährigen Bruder an einer Bushaltestelle in der Nähe ihrers Horts in Hof abgepasst zu haben und mit ihnen zu abgelegenen Stellen gefahren zu sein. Dort mussten sich die Kindern zum Teil ausziehen. Er berührte sie, fotografierte die Kinder beim Urinieren oder ließ sich selbst vom Achtjährigen bei den Missbrauchshandlungen an der kleinen Schwester fotografieren.

Die beiden lernbehinderten Kinder seien deswegen massiv seelisch geschädigt, so Anwalt Rüdiger Fehn, der die betroffene Familie als Nebenkläger vertritt. Der Angeklagte räumte etwa zehn Fälle ein, die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklage von über 40 Taten aus.

Missbrauch auch innerhalb der Familie

Die weiteren ihm vorgeworfenen Missbrauchstaten an seiner dreijährigen Stief-Enkeltochter und einem achtjährigen Mädchen aus der Verwandtschaft hat der Angeklagte heute teilweise bestritten beziehungsweise relativiert. Der Mann saß bereits bis Ende 2012 in Haft, weil er seine damals achtjährige Stieftocher über Jahre missbraucht hatte.

Die heute 31-Jährige verfolgt den zweiten Prozess nun im Gerichtssaal. "Ich bin heute hier, um den Fall endgültig abzuschließen. Man hatte mir jahrelang auch in der Familie nicht geglaubt. Die Seele wird immer kaputt sein", so die Frau im BR-Gespräch. 

Verteidiger: Sinneswandel beim Angeklagten

Der Angeklagte hatte die damaligen Fälle auch nach seiner Freilassung immer bestritten und sich bisher einer Therapie verweigert. Inzwischen sei hier ein Sinneswandel eingetreten, so sein Verteidiger Jürgen Schmidt. Nach eigenen Angaben hatte er den Angeklagten im aktuellen Prozess zu detaillierten Aussagen aufgefordert, um so den betroffenen Kindern weitere Vernehmungen zu ersparen.

Sicherungsverwahrung droht

Für den Prozess hat das Schöffengericht am Landgericht Hof bis Mitte Mai fünf Verhandlungstage angesetzt. Dem Angeklagten droht möglicherweise auch die Sicherungsverwahrung. Er sitzt seit seiner Festnahme im Oktober 2017 in Untersuchungshaft und hat dort inzwischen eine Therapie begonnen.